Ein Wiener Arzt teilt seine Glaubensreise

Stefan Spannbauer
Ausgabe Nr. 14
  • Soziales
Autor:
Leselust: Den SONNTAG zu lesen ist Stefan Spannbauer jede Woche eine Freude. © Markus A. Langer

Entdecken Sie die inspirierende Geschichte von Stefan Spannbauer, einem Allgemeinmediziner aus Wien, dessen tiefe katholische Überzeugungen seinen Alltag prägen.

Stefan Spannbauer ist Katholik ohne Wenn und Aber. Der Wiener Arzt schätzt die Wertehaltung in der Kirche und setzt sich dafür ein – im Beruf und in seinem Privatleben. Als Allgemeinmediziner mit eigener Praxis in Wien 4 trifft Stefan Spannbauer täglich mit Menschen zusammen. Sein Rückzugsort ist ein kleines Haus in Rosenburg, wo er engen Kontakt zu Stift Altenburg pflegt.

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Du gehst 1 ½ Stunden zur Sonntagsmesse?

Ja, das ist meine Einstimmung. Ich gehe von meinem Haus in Rosenburg nach Stift Altenburg, dort bin ich Lektor. Zurück werde ich mit dem Auto mitgenommen.

Deine Eltern sind katholisch, waren aber nicht besonders verwurzelt. Wie war das bei dir?

Meine Schwester und ich waren bei den Herz-Jesu-Schwestern im Kindergarten. Da haben wir schon recht früh begonnen, in die Messe zu gehen. Das haben uns die Eltern auch erlaubt. So bin ich sehr jung in die Kirche hineingewachsen mit unterschiedlichen Aufgaben. Als Student war ich sogar Mesner und habe mir etwas Geld dazuverdient.

Du bist aber noch immer ein sehr aktiver Katholik.

Ich feiere täglich die Messe um 8 Uhr im Stephansdom, an Dienstagen ministriere ich. Außerdem bin ich ehrenamtlich im Malteserhospitaldienst tätig.  

Die Lehrmeinung der Kirche hat für dich eine hohe Bedeutung – das zeigt sich auch in deiner Arbeit als Arzt.

Ja, da war ich in einer schwierigen Situation: Ich habe in einem sehr langen Gespräch ein Paar davon zu überzeugen versucht, dass eine Abtreibung keine Option ist und dass ich sie dabei nicht begleiten oder gar unterstützen kann. 
Mit sehr viel Freude betreue ich aber zusätzlich zu meiner Ordination als praktischer Arzt Menschen im Pflegeheim St. Elisabeth und im Ordenshaus der Malteser. Hier kann ich mich gut einbringen und fühle mich gebraucht. 

Was bereitet dir Sorgen?

Angst macht mir der Krieg in der Ukraine, die Politik von Russland und die Waffenlieferungen von Deutschland. Die Inflation finde ich auch schwierig. Da könnten sich manche Menschen nicht mehr im Leben finden.

Was stärkt dich?

Die tägliche Messe, der Rosenkranz und immer wieder gerne gute Gespräche.

Stichwort unterwegs sein: Pilgerst du auch?

Ich war schon mehrere Male zu Fuß in Mariazell als Student mit der Katholischen Hochschulgemeinde. Im Heiligen Land war ich zwei Mal. Hier habe ich in Jerusalem auch das Österreichische Hospiz besucht. Das hat mir sehr gut gefallen.

Du stehst bewusst loyal zur katholischen Kirche.

Ja, ganz allgemein verstehe ich Kritik an den Strukturen in der Kirche nicht. Ich sage den Leuten dann, es gibt ja schon ein Angebot in der evangelischen Kirche. Wir sind aber die katholische Kirche. Das sagt ja auch der Papst im Zusammenhang mit dem Synodalen Weg in der deutschen Kirche.

Die Weitergabe von Inhalten betreibst du auch bewusst?

Ja, in meiner Ordination lege ich sehr gerne religiöse Zeitungen und Zeitschriften auf – auch den SONNTAG. Von einem Patienten, der orthodox ist, habe ich sogar eine Ikone geschenkt bekommen, die ich aufgehängt habe.

„Der selige Ladislaus 
Fürst Batthyány-Strattmann ist eines meiner Vorbilder.“


Stefan Spannbauer 

Hast du in deinem Berufsstand auch Vorbilder?

Ja, den seligen Ladislaus Fürst Batthyány-Strattmann, der als Armenarzt tätig war. Natürlich schätze ich auch unsere Patrone Damian und Cosmas. Für unseren Schutzpatron, den Evangelisten Lukas, feiern wir in Wien auch Gottesdienste für Ärztinnen und Ärzte. 

Autor:
  • Sophie Lauringer
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