Die Erzdiözese Wien in Zahlen
ÜberblickDie Erzdiözese Wien zählt aktuell 1.039.055 Katholiken. Die Bandbreite der 602 Pfarren in der Erzdiözese reicht von ländlichen Einheiten wie der kleinsten Pfarre Grafensulz (81 Mitglieder) bis zur urbanen Großpfarre zur Frohen Botschaft in Wien (13.699 Mitglieder). Die drei Großeinheiten – das Vikariat Nord (Weinviertel), Stadt und Süd („Industrieviertel“) – wurden auf der Wiener Diözesansynode 1969 unmittelbar nach dem II. Vatikanum gegründet. Den neuen seelsorglichen Herausforderungen widmet sich der diözesane Entwicklungsprozess APG 2.1. In 139 Entwicklungsräumen suchen Pfarren der Erzdiözese Wien gemeinsam nach neuen Wegen, den Kernauftrag der Kirche zu erfüllen.
Die Zahl der Beschäftigten in der Erzdiözese Wien
Allein durch die Zahl der Beschäftigten zeigt sich die Dimension des kirchlichen Engagements: Insgesamt beschäftigt die Erzdiözese Wien in ihren Kernbereichen und angeschlossenen Großorganisationen 15.412 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Zusätzlich stützen rund 75.000 Ehrenamtliche die Arbeit in Pfarren und karitativen Einrichtungen. Der direkte Personalstand der Erzdiözese beläuft sich auf 2.456 Personen. Diese verteilen sich auf drei Hauptbereiche: Verwaltung und Seelsorge (888 Angestellte), Priester (807 Priester) und Basispersonal (761 Angestellte kümmern sich in den Pfarren um Verwaltung, Kirchendienst und Pfarrkindergärten). Hinzu kommen 1.412 Religionslehrer, die mit bischöflichem Sendungsauftrag tätig sind und laut Konkordat von der öffentlichen Hand besoldet werden.
Karitativer Sektor und Bildung als Jobmotor in der Erzdiözese Wien
Ist der Erzbischof automatisch Kardinal?
Nein, die Erhebung zum Kardinal ist nicht an eine bestimmte Diözese gebunden, sondern eine persönliche Entscheidung des Papstes. Er wählt Priester und Bischöfe aus, die er für geeignet hält, seinen Nachfolger zu wählen und ihn in der Leitung der Kirche zu unterstützen. In der Vergangenheit wurden oft Bischöfe großer Diözesen zu Kardinälen ernannt, weshalb irreführend von „traditionellen Kardinalssitzen“ gesprochen wird. Eine solche Qualifizierung kennt das Kirchenrecht jedoch nicht.
Die am längsten dienenden Bischöfe und Erzbischöfe Wiens
- Kardinal Christoph Anton Migazzi (1757–1803): 45 Jahre, 11 Monate, 6 Tage
- Kardinal Sigismund Kollonitz, erster Erzbischof von Wien (1716–1751): 34 Jahre, 9 Monate, 23 Tage
- Kardinal Melchior Khlesl, erster Kardinal unter den Wiener Bischöfen (1598–1630): 32 Jahre, 7 Monate, 8 Tage
- Philipp Breuner (1639–1669): 29 Jahre, 8 Monate, 27 Tage
- Kardinal Christoph Schönborn (1995–2025): 29 Jahre, 4 Monate, 7 Tage
- Kardinal Franz König (1956–1985): 29 Jahre, 3 Monate, 4 Tage
Bisher 32 Bischöfe in Wien, davon 16 Erzbischöfe
Insgesamt hatte Wien bisher 32 Bischöfe, davon 16 Erzbischöfe seit der Erhebung zur Erzdiözese im Jahr 1723. 14 der Wiener Bischöfe wurden in das Kardinalskollegium berufen. Bei 13 Papstwahlen waren Wiener Erzbischöfe als Kardinäle beteiligt, zuletzt Kardinal Christoph Schönborn (2005 und 2013).
Liste der bisherigen Bischöfe und Erzbischöfe von Wien
- Georg von Slatkonia (1513–1522)
- Petrus Bonomo (1522–1523)
- Johann von Revellis (1524–1529)
- Johann Fabri (1530–1541)
- Friedrich Nausea (1541–1552)
- Christoph Wertwein (1552–1553)
- Anton Brus von Müglitz (1558–1563)
- Johann Caspar Neubeck (1574–1594)
- Kardinal Melchior Khlesl (1598–1630)
- Anton Wolfradt OSB (1631–1639)
- Philipp Friedrich Graf Breuner (1639–1669)
- Wilderich Freiherr von Walderdorff (1669–1680)
- Emerich Sinelli (1681–1685)
- Ernst Graf von Trautson (1685–1702)
- Franz Anton Graf von Harrach (1702–1705)
- Franz Ferdinand Freiherr von Rummel (1706–1716)
- Kardinal Sigismund Graf von Kollonitz (1716–1751)
- Kardinal Johann Joseph Graf von Trautson (1751–1757)
- Kardinal Christoph Anton Graf Migazzi (1757–1803)
- Sigismund Anton Graf von Hohenwart (1803–1820)
- Leopold Maximilian von Firmian (1822–1831)
- Vincenz Eduard Milde (1832–1853)
- Kardinal Joseph Othmar Ritter von Rauscher (1853–1875)
- Kardinal Johann Rudolf Kutschker (1876–1881)
- Kardinal Cölestin Joseph Ganglbauer OSB (1881–1889)
- Kardinal Anton Josef Gruscha (1890–1911)
- Kardinal Franz Xaver Nagl (1911–1913)
- Kardinal Friedrich Gustav Piffl CanReg. (1913–1932)
- Kardinal Theodor Innitzer (1932–1955)
- Kardinal Franz König (1956–1985)
- Kardinal Hans Hermann Groër OSB (1985–1995)
- Kardinal Christoph Schönborn OP (1995–2025)
Was ist eine Diözese?
Eine Diözese (dioíkēsis, griechisch: Verwaltung) ist ein kirchliches Verwaltungsgebiet, auch bekannt als Ortskirche. Jede Diözese verwirklicht die katholische Kirche vor Ort; zusammen bilden sie die Gesamtkirche. Der Sitz des Apostels Petrus verleiht der Diözese von Rom eine besondere Rolle als „Vorsitz in der Liebe“. Ein Bischof leitet die Diözese mit Unterstützung von Priestern, Diakonen und anderen Diensten. Das Zentrum bildet der Sitz des Bischofs mit der Kathedrale. Kleinere Verwaltungseinheiten innerhalb einer Diözese umfassen Pfarren, Pfarrverbände, Dekanate und Bischofsvikariate.
Die Erzdiözese Wien besteht aus drei Vikariaten: Vikariat Stadt: Bundeshauptstadt mit Klosterneuburg; Vikariat Nord „Unter dem Manhartsberg“: Weinviertel; Vikariat Süd „Unter dem Wienerwald“: „Industrieviertel“.
Diözesen werden vom Papst errichtet und können in ihren Grenzen an pastorale oder andere Erfordernisse angepasst werden. Die Erzdiözese Wien entstand überwiegend aus der Diözese Passau und Teilen der Erzdiözese Salzburg.