Die Bibel: Das große Buch der Hoffnung
Hoffnungsfroh
Eine mutige Einladung! Allein 117 Mal finden wir die „Hoffnung“ als Hauptwort in der Bibel. Das lateinische „fides“ meint Vertrauen, Treue und Glaube. Wir verbinden mit diesem so positiven Wort mehr, manchmal auch ein Lebensgefühl. Hoffen ist auch Zuversicht und ein optimistischer Blick in die Zukunft. Für manche hat es auch mit Erwartung und Vertrauen zu tun. Und doch sind diese Begriffe nicht gleichzusetzen. Begeben Sie sich mit „Himmel & Erde“ auf eine Suche nach der Hoffnung.
Glaube, Hoffnung, Wissen
Was ist der Unterschied zwischen Glauben, Hoffen und Wissen?
Oft wird gesagt, glauben bedeutet nicht wissen, doch das ist eine sehr verkürzte Sicht. Glauben hat mit Vertrauen zu tun und bedeutet zuerst, sich vertrauensvoll auf jemand anderen einzulassen. Erst wenn ich jemandem vertraue, kann ich ihm oder ihr auch etwas glauben. Der religiöse Glaube ist ein vertrauensvolles Sich-Einlassen auf Gott, der mich geschaffen und zuerst schon an mich geglaubt hat. Das ist etwas anderes als eine Information, die ich wissen kann. Hoffen bedeutet, sich vertrauensvoll in die Zukunft auszustrecken und aus dieser Hoffnung zu leben. Damit ist kein zusätzliches Wissen über die Zukunft gemeint, sondern eine andere Perspektive, die mein Handeln hier und heute prägt.
Hoffnung für Christinnen und Christen
Worauf dürfen wir als Christinnen und Christen hoffen?
Wir dürfen darauf hoffen, dass Gott, der Schöpfer des Himmels, der Erde und der Menschen, dieser Welt auch eine Zukunft schenkt. Dazu können wir Menschen etwas beitragen, die Zukunft liegt aber letztlich in der Hand Gottes. Die Glaubenserfahrung sagt uns, dass Gott für uns und die Welt das Gute will und immer noch mehr bereit hat, die Auferstehung für die Toten und die Vollendung für unser Leben.
Erst wenn ich jemandem vertraue, kann ich ihm oder ihr auch etwas glauben.
Hubert Philipp Weber
Glaube, Hoffnung und Liebe?
Warum ist im ersten Korintherbrief die Liebe das Größte beim Dreiklang: Glaube, Hoffnung und Liebe?
Zunächst schreibt Paulus, dass für jetzt Glaube, Hoffnung und Liebe bleiben. Daraus können wir schließen, dass nur diese drei Haltungen oder Tugenden das Leben zum Guten führen können. Diese Stelle steht am Ende des „Hohelieds der Liebe“, in dem Paulus die Vorzüge der Liebe so eindrucksvoll darstellt. Warum die Liebe die größte der drei ist, darüber kann ich nur spekulieren, vielleicht weil sich nur an der gelebten Liebe zeigt, was wirklich in den Menschen steckt.
Text der Hoffnung
Wie können wir die biblischen Hoffnungstexte richtig verstehen?
Die Bibel enthält sicher keine Informationen darüber, wann und wie der jüngste Tag stattfinden wird, sondern ist die Zusage Gottes an sein Volk, dass er mit ihnen ist und ihr Schicksal zum Guten führen wird. Deshalb sollen sie den Bedrängten Trost spenden und ihnen Kraft zum Weitergehen geben.
Glaube, Hoffnung und Liebe – nur diese drei Tugenden führen nach Paulus das Leben zum Guten.
Hubert Philipp Weber
Aussagen über die Hoffnung
Warum sind Aussagen über die Hoffnung Glaubensaussagen, warum haben sie immer mit den Menschen und mit Gott zu tun?
Die Bibel spricht immer über Gott und erzählt dabei immer über sein Verhältnis zu uns Menschen. So ist sie das Glaubensbuch schlechthin, weil sie immer vom Glauben erzählt und dazu einlädt, selbst Glaubenserfahrungen zu machen. Sie eröffnet Räume der Begegnung mit dem lebendigen Gott. Wo diese Begegnung unseren Blick auf die Zukunft und unser Handeln prägt, da ist die Hoffnung lebendig.
Hoffnung für die Zukunft
Wie stärkt die Bibel die Hoffnung, wenn sie von der Zukunft erzählt?
Hoffnung kann in der Gemeinschaft am besten wachsen, wenn wir auf die Erzählungen von Glaubenserfahrungen der anderen hören und selbst über unseren eigenen Glauben sprechen. Die Bibel enthält unzählige dieser Erzählungen, die dazu einladen, sie mit dem eigenen Leben zu verbinden und sich selbst darin wiederzufinden. Deshalb ist die Bibel das Buch des Lebens für alle, die sich gläubig darauf einlassen.
Buchtipp:
"Leben nach dem Tod - Die christliche Hoffnung verstehen", Hubert Philipp Weber, Matthias-Grünewald, 2021, EUR 19,95, ISBN 978-3-7867-3231-0.