Denken macht glücklich – und gesund

Buchbesprechung
Ausgabe Nr. 3
  • Bildung
Autor:
Michaela Masek: Autorin des Buches "Von jedem guten Geist verlassen? Warum wir uns in einer maßlosen Gesellschaft auf antike Tugenden besinnen müssen".
Michaela Masek: Autorin des Buches "Von jedem guten Geist verlassen? Warum wir uns in einer maßlosen Gesellschaft auf antike Tugenden besinnen müssen". ©Tim Cavadini
Buchcover: "Von jedem guten Geist verlassen?".
Buchcover: "Von jedem guten Geist verlassen?". ©Wiener Dom-Verlag

Mit ihrem Buch „Von jedem guten Geist verlassen? Warum wir uns in einer maßlosen Gesellschaft auf antike Tugenden besinnen müssen“ nimmt uns Michaela Masek mit auf eine Zeitreise in die alte griechische und römische Philosophie.

Eine Rückbesinnung auch auf den antiken Geist tut in unserer „taumelnden Welt“ (so der Pastoraltheologe Paul M. Zulehner) gut. Michaela Masek, die Autorin, unterrichtete Latein, Griechisch sowie Psychologie/Philosophie am Gymnasium in der Wasagasse (Wien 9) und lehrte auch Philosophie an der Universität Wien. Einfach gesagt: Es geht auch gegenwärtig darum, vernünftig zu denken und zu handeln. 

Werbung

Der griechische Geist als moralische Kernkompetenz

„Das Glück in der Antike ist Denksache“, stellt die Autorin konträr zu den unzähligen und oft vereinfachenden Glücksratgebern unserer Zeit fest. Wichtiges und auf verblüffende Weise Aktuelles haben uns Philosophen wie etwa Pythagoras, Platon, Aristoteles oder Epikur zu sagen.

Wenn heute Wissen zur Ware verkommt und Philosophie als Luxus abgetan wird, so plädiert dieses Buch für die umfassende Klugheit. Denn die griechischen Tugenden sind moralische Kernkompetenzen, sie dienen der Lebenskunst.

So banal es klingen mag, entscheidend ist damals wie heute eine grundlegende Tugend: das rechte Maß – in einer maßlosen Zeit. Und natürlich auch die Tugend des „gesunden Menschenverstandes“. Denn „von jedem guten Geist verlassen“ zu sein ist schließlich keine Option für die Zukunft. 

Die eigentliche Bedeutung der "Askese"

Die Autorin erläutert auch dankenswerterweise die eigentliche Bedeutung der „Askese“, die bis hinein in theologische Kreise fälschlich oft als „Enthaltsamkeit“ bezeichnet wird. „Askese“ meint schlicht „intensive Übung“ und wird richtig als Training für Geist und Körper verstanden.

Berührend ist das Schlusskapitel über „Glaube, Liebe, Hoffnung“ anlässlich des Amoklaufes eines jungen ­Mannes an einer Grazer Schule am 10. Juni 2025 – mit elf Toten. 

Wieso der antike philosophische Geist den Menschen gesünder macht

Die Autorin plädiert dafür, den Glauben an mehr Menschlichkeit, Liebe und Hoffnung in dieser Welt zu stärken. Anders gesagt: Wir brauchen mehr Fürsorge, Mitgefühl und Solidarität – in der Familie, in Freundschaften, in Partnerschaften und auch im sozialen Engagement.

Ansonsten werden die Menschen, auch wenn sie ständig online sind, immer beziehungsärmer und letztlich auch krank. Gerade die antike Philosophie macht „den Menschen menschlicher“, wie die Autorin schreibt, und auch gesünder.

Buchcover: Von jedem guten Geist verlassen? ©Wiener Dom-Verlag

BUCHTIPP

 

Michaela Masek: Von jedem guten Geist verlassen?

 

256 Seiten 
Durchgehend farbig illustriert
Hardcover
Preis: EUR 29,– 
ISBN 978-3-85351-338-5


Erscheint im Oktober 2025!
 

Schlagwörter
Autor:
  • Stefan Kronthaler
Werbung

Neueste Beiträge

| Wien und Niederösterreich
Wozu Pilgern?

Zwölf gute Gründe, an der Männerwallfahrt am 9. November nach Klosterneuburg teilzunehmen. Beginn um 14:00 Uhr, Treffpunkt bei der Weidlingerstraße/Agnesstraße in Klosterneuburg.

| Leben
Problemfelder der Bioethik

Eizellen einfrieren und später dann Kinder bekommen: Dies wird als die Möglichkeit schlechthin verkauft. Die Wiener Ethikerin Susanne Kummer sieht diese Entwicklung hingegen sehr kritisch. Wichtiger sei laut Kummer eine Gesellschaft, die Elternschaft wertschätzt.

Advertorial
Biblisch genießen
Grabesritter

Das Projekt mit dem Olivenöl betreibt der Orden der Grabesritter in Österreich seit 16 Jahren.