Ein Zufluchtsort für Menschen mit Demenz

Café Zeitreise
Ausgabe Nr. 36
  • Soziales
Autor:
Das Café Zeitreise, ein innovatives Projekt der Caritas. ©Pavel Danilyuk

Ein innovatives Projekt in Floridsdorf hilft Menschen mit Demenz und ihren Familien. Ein ganzheitlicher Ansatz, um dem Vergessen auf Augenhöhe zu begegnen.

Das Leben ist wie eine schöne, nicht endenwollende Reise durch die Zeit. Vierzig Jahre können wie im Flug vergehen. Diese Erfahrung machte auch das Ehepaar Gstaltmeyr aus Floridsdorf  in Wien. Bilder entschwinden – Erinnerungen bleiben, so waren auch sie überzeugt. Und dann die Diagnose: Demenz. Mit 60 Jahren schien es noch so unerwartet, so früh. Sollte das ihr Lebensabend werden?

Werbung

Demenz-Angebot für ein ganzes Dekanat

„Ich bin ich – du bist du. Wo du bist, da will ich sein“, so übersetzt der große österreichisch-israelische jüdische Religionsphilosoph Martin Buber die bekannte Stelle aus dem biblischen Buch Exodus 3,14 bei der Begegnung von Moses mit Gott am brennenden Dornbusch. Und das Ehepaar will das Feuer neu entfachen. Aber nicht nur in ihrer Beziehung. Sie wollen das Feuer der Begegnung, der Zuwendung auch anderen weitergeben. Sie wollen miteinander und gemeinsam mit anderen Betroffenen dem Vergessen auf Augenhöhe begegnen. So entdecken sie das „Café Zeitreise“, das durch die Caritas schon an mehreren Orten der Erzdiözese Wien entstehen konnte. Gemeinsam mit der Caritas will das Ehepaar nun das Projekt „Café Zeitreise“ auch in das Wiener Dekanat Floridsdorf bringen. Das Projekt versteht sich als ein Angebot für das große Dekanat Floridsdorf.

Das entscheidende kleine Wort „und“

Menschen mit Vergesslichkeit oder Demenz „und“ ihre Zu- und Angehörigen sind beim „Café Zeitreise“ herzlich willkommen. Dieses kleine Wort „und“ ist das wunderbare Zauberwort bei diesem Café und letztlich entscheidend. Nach einer gemeinsamen Kaffee-Runde können die Angehörigen in einer moderierten Gesprächsgruppe einander bei der Suche nach Problemlösungen unterstützen. In der parallel stattfindenden Aktivgruppe wird ein unterhaltsames Freizeitprogramm angeboten. Mit künstlerischen Mitteln wird darüber hinaus ein Freiraum geschaffen, um neue Fähigkeiten des Seins und des Ausdrucks zu entdecken. Auf weitere Sicht soll im Grätzlzentrum „Das Hufnagl“ auch ein „Ort“ des kulturellen und gesellschaftlichen Miteinanders in Wien-Floridsdorf geschaffen werden. Das können Ausstellungen, Veranstaltungen u. a. sein.

Wann: Jeden 2. und 4. Montag im Monat. Ab 25. September 2023.
Wo: Im Grätzlzentrum „Das Hufnagl“, Gerasdorfer Straße 61, 1210 Wien.
Kostenbeitrag: Je nach Möglichkeit eine Spende von ca. EUR 10 pro Person.
Anmeldung und Information: Christoph Gstaltmeyr, Tel.: 0664/123 59 87 oder christoph@gstaltmeyr.at

Autor:
  • Redaktion Der SONNTAG
Werbung

Neueste Beiträge

| Sonntag
17. Sonntag im Jahreskreis

Wort zum Evangelium von Pater Martin Werlen

| Meinung
Ihnen gesagt

Welch imposante Zahlen: Bis 11. August zeigen 10.500 Menschen, worauf sie sich oft jahrelang vorbereitet haben. Sie kämpfen um ihren Titel und geben alles für eine Medaille! Wir sind mitten bei Olympia in Paris unter dem Motto „Offene Spiele“. Olympische Spiele finden 2024 zum 32. Mal statt.

| History
Geschichte

Im historischen Stift Admont, gegründet 1074, leben Mönche seit fast einem Jahrtausend nach der spirituellen Ordnung des heiligen Benedikt, indem sie Arbeit, Gebet und Studium in einem harmonischen Rhythmus ausbalancieren.