Wir wollen Häuser der Heiligen Stadt bauen

Engagiert in der Schönstattbewegung
Ausgabe Nr. 22
  • Meinung
Autor:
Ehe- und Familienarbeit bei Schönstatt gehört zu Ingeborg und Richard Sickingers Beziehung dazu. ©Stefan Keznickl

Ingeborg und Richard Sickinger aus dem achten Wiener Gemeindebezirk leiten die Schönstattbewegung in Österreich, deren Schwerpunkt in der Ehe- und Familienarbeit liegt.

Ingeborg (60) und Richard Sickinger (63) sind seit mehr als dreißig Jahren verheiratet. Fast so lange haben sie sich der Ehe- und Familienarbeit bei Schönstatt verschrieben.

Ihr seid seit über drei Jahrzehnten Teil von Schönstatt. Erinnert ihr euch noch an eure Anfänge?

Richard: Als wir frisch verheiratet waren, wurden wir zu einem Vortrag bei Schönstatt eingeladen und haben von Beginn an gespürt: Wir werden dort als Ehepaar für eine große Sache gebraucht.

Ingeborg: Wir waren davor bei der Pro- Life-Bewegung engagiert und wollten in diesem Bereich politisch etwas bewirken. Irgendwann merkten wir: Auf politischer Ebene etwas zu tun ist gut, aber wirklich tiefgreifend wirken Menschen, die den Glauben leben und etwas ausstrahlen. Uns gefällt, dass sich bei Schönstatt die Spiritualität und Pädagogik stark an der Persönlichkeitsentwicklung des Einzelnen orientieren.

Ihr seid ehrenamtlich tätig und steckt viel Zeit und Energie in euer Engagement. Was motiviert euch?

Richard: Unsere Vision ist, Häuser der Heiligen Stadt zu bauen – ein Bild, das aus der Offenbarung des Johannes stammt. Die Idee ist, dass jeder mitbauen kann an einer Welt von Morgen. Dort, wo Gott spürbar in unserer Mitte wohnt, leben Menschen anders, entsteht eine neue Kultur. Und wir glauben, dass die Gottesmutter von Schönstatt uns hilft mit dieser Verwandlung. Das Bild vom Krug ist uns dabei sehr wichtig.

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Was hat es mit dem Krug auf sich, der sich in der Schönstatt-Kapelle und in den kleinen Hausheiligtümern der Schönstatt-Familien findet?

Richard: Diesem Krug begegnen wir bei der Hochzeit zu Kana: Auf die Fürsprache der Gottesmutter verwandelt Jesus Wasser in Wein. In den Krug kommen unsere Beiträge, also unser Wasser, und aus diesem macht Gott etwas Großes. Wir erleben, dass Wunder dort geschehen, wenn wir unser Wirken mit dem Wirken Gottes verbinden.

Ihr seid bzw. wart berufstätig – Ingeborg du bist seit Kurzem hauptamtlich für Schönstatt tätig. Wie offensiv geht ihr in eurer Arbeit mit eurem Glauben und eurem Engagement bei Schönstatt um?

Ingeborg: Als wir vor sieben Jahren die Leitung von Schönstatt übernommen haben, war das auch in den Medien, und wir wurden öfter darauf angesprochen. Mein Weg ist: Ich gehe gern mit Leuten Mittagessen, da kann man in Einzelgesprächen viel über die eigene Überzeugung, über Schönstatt und den Glauben erzählen. Auf meinem Schreibtisch hatte ich einen kleinen Krug, was auch meine Mitarbeiter mitbekommen haben. Für sie war der Krug eine Vase. Gab es ein Problem, sagten sie im Chor: ,Das ist was für die Vase.‘  (Lacht.) Wenn mir jemand von seinen Sorgen erzählt, zünde ich in unserem Hausheiligtum eine Kerze für diesen Menschen an und sage es ihm auch. Und manchmal fragen uns auch Leute aktiv, ob wir für sie eine Kerze anzünden können.

Vor Kurzem habt ihr ein sehr großes Projekt abgeschlossen: Das Bildungshaus Schönstatt am Kahlenberg wurde komplett erneuert und deutlich ausgebaut und wird am 24. Juni wiedereröffnet.

Richard: Unsere Vision ist es, eine Heilige Stadt entstehen zu lassen – am Kahlenberg, wo sich das Heiligtum der Gottesmutter von Schönstatt befindet. Es ist ein Raum, wo Menschen sich wohl fühlen, wachsen können und dadurch ihre Umgebung verändern können. Es gibt auch einen eigenen Seminarbereich mit modernster Ausstattung und Übernachtungsmöglichkeiten für 60 Menschen. Diesen Bereich kann jeder buchen, zum Beispiel Pfarren, die dort eine Klausur halten möchten.

„Tiefgreifend wirken Menschen, die den Glauben leben.“

Ingeborg Sickinger

Ingeborg: Da hat das Heiligtum eine besondere Wirkung, eine verwandelnde Atmosphäre, weil man sich Gott sehr nahe fühlt.

Autor:
  • Sandra Lobnig
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