19. April: Heiliger Leo IX.
Patron der Musiker und Organisten
Er ist ein Patron der Musiker und der Organisten: Papst Leo IX. Außerdem war er einer der bedeutendsten Päpste des Mittelalters. Seine Reformen gelten zum Teil bis heute. Beispiele sind die Einführung des Allerseelenfestes oder die Begründung des Kardinalskollegiums als Leitungsgremium der Kirche. Aber auch der Bruch mit der Ostkirche fällt in sein Pontifikat.
Leo IX wurde 1002 als Bruno von Egisheim-Dagsburg geboren. Mit 24 wurde der hochintelligente, mehrsprachige und brillant predigende Deutsche Bischof, 22 Jahre später Papst. 5 Jahre lang war er ein Turbopapst und ein Reisepapst. Zwei Drittel seiner Amtszeit war er unterwegs. Er reformierte konsequent, und selten zur Freude seiner Bischöfe. Schon die erste Synode noch im Jahr seiner Wahl endete für einen tödlich, denn er erlitt aufgrund der ungeheuerlichen Reformankündigungen einen Herzinfarkt. Leo sagte nämlich der Simonie, dem Kauf kirchlicher Ämter, den Kampf an, ebenso der Laieninvestitur, der Einsetzung von Geistlichen durch weltliche Herrscher. Und dann trat er vehement für den Zölibat ein. Von allem waren viele Synodenteilnehmer persönlich betroffen, daher ihre Aufregung.
Und weil er obendrein auch hochmusikalisch war und selber komponierte, qualifizierte er sich als Patron der Musiker und Organisten.
Gescheitert ist er aber in seinem Bestreben, den Konflikt zwischen West- und Ostkirche zu bereinigen. Kurz vor seinem Tod erfolgte der Bruch. Leo IX. starb mit 52 Jahren am 19. April 1054.
Quellen: ÖH, wiki, Hubert Weber, http://www.deutsche-biographie.de/sfz50349.html, Katharina Stegelmann (http://www.spiegel.de/spiegel/spiegelgeschichte/d-87462405.html)

Das Buch zum Podcast
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Bernadette Spitzer
Von Bischofsstab bis Besenstiel. Mit 365 Heiligen durchs Jahr.
Wiener Dom-Verlag.
ISBN: 978-3-85351-294-4
Erhältlich im Webshop des Wiener Dom-Verlags.