Zwischen Leben und Sterben

Ihnen gesagt
Ausgabe Nr. 51
  • Meinung
Autor:
Portrait Gabriele Neuwirth
Mutig und unvergessen: Abschied von Gabriele Neuwirth ©Kathpress / Lukas Cioni

Chefredakteurin Sophie Lauringer erinnert sich an Gabriele Neuwirth, langjährige Redakteurin und prägende Stimme des SONNTAGs.

Wie nahe Leben und Sterben, Geburt und Tod beisammen liegen, haben wir vergangene Woche erfahren. Unsere langjährige Redakteurin Gabriele Neuwirth ist nach langer Krankheit verstorben.  Ein Kreis von Kolleginnen und Kollegen war am Samstag vor „Gaudete“ bei ihrem Requiem und Begräbnis in ihrer steirischen Heimat Wildon mit dabei. 

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Eine mutige Stimme

Gabriele war die erste Redakteurin der Kirchenzeitung, die ich als junge Journalistin bei einer Pressekonferenz getroffen habe. Mit ihrem Markenzeichen, einem Hut auf dem Kopf, war sie optisch auffallend und in ihrer direkten Klarheit eine mir Respekt einflössende Persönlichkeit. Gabrieles Frage an den Wiener Erzbischof Schönborn lautete damals: „Herr Kardinal, wie sieht es mit der Frauenfrage aus?“ „Die traut sich etwas“, dachte ich damals still. Sie hat noch viele Fragen gestellt, so manches bewegt und viele von uns geprägt im SONNTAG, in der Katholischen Medienakademie und im Verband der katholischen Publizistinnen und Publizisten. Ihre Stimme fehlt uns, viele von uns haben noch ihre Ansage im Ohr: „Schreibt’s nicht so fad!“

Weihnachten im Himmel

Und nun: Worauf freuen Sie sich? „Auf Weihnachten“, so kurz und klar beantwortete Kardinal Schönborn diesen Montag eine Frage bei seinem großen Pressetermin vor seinem Dankfest im Jänner. So schließt sich der Kreis zum Beginn – auch wenn Gabriele Neuwirth dieses Mal keine Frage an den Wiener Erzbischof richten konnte. Hätte sie vielleicht doch auch noch einmal die „Frauenfrage“ gestellt? Sie feiert jetzt Weihnachten im Himmel, da sind wir uns sicher. Wir wünschen Ihnen ebenfalls eine große Freude und ein gesegnetes Fest im Namen unseres ganzen Teams.

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Autor:
  • Sophie Lauringer
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