Wiedereintritt via Mausklick

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Ausgabe Nr. 42
  • Wien und Niederösterreich
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Grund für einen Wiedereintritt ist oft die Zusage für das Patenamt – eine wichtige Aufgabe.
Grund für einen Wiedereintritt ist oft die Zusage für das Patenamt – eine wichtige Aufgabe. ©Stephan Schönlaub

In allen österreichischen Diözesen ist inzwischen der „digitale Wiedereintritt“ in die katholische Kirche möglich.

Nicht nur bei Online-Eintritten fällt mir auf, dass zumeist die Einladung zu einer Patenschaft der Grund ist. Die Betroffenen freuen sich über die Ehre und wollen dieser auch richtig nachkommen“, sagt Bernhard Mucha. Der Priester aus der Erzdiözese Wien ist einer der Seelsorger, die eigens für den rein digitalen Wiedereintritt zur Verfügung stehen und Telefonate und Video-Gespräche auch in Rand- und Wochenendzeiten anbieten. 

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Wiedereintritt über die Website

Der sogenannte Eintritt per Mausklick ist bewusst niedrigschwellig gehalten. In der Erzdiözese Wien gibt es nun seit Oktober eine zusätzliche besondere Möglichkeit, diesen Eintritt digital zu vollziehen: Die Authentifizierung kann hier via ID-Austria erfolgen. Mittels Login über den ID-Austria-Account erfolgt der Identitätsnachweis, außerdem kann man dann aus einem Pool von fünf eigens geschulten Seelsorgern auswählen, die das Wiedereintrittsgespräch telefonisch oder per Video anbieten. Der Datenschutz sei gewährt, persönliche Daten jenseits von Namen und Geburtsdatum würden über die ID-Austria-Identifizierung nicht übermittelt, so die Wiener Kirche.

Das Projekt "Wiedereintritt"

Warum ist Pfarrer Mucha bei dem Projekt „Wiedereintritt“ dabei? „Persönlich glaube ich, dass eine niederschwellige Möglichkeit wiedereinzutreten in der heutigen Zeit wichtig ist. Gleichzeitig glaube ich, dass ein Wiedereintritt nur mittels Klick zu wenig ist, deswegen bietet unsere Erzdiözese den Wiedereintritt über ein Gespräch mit einem Priester an, das telefonisch oder über eine Videoplattform angeboten wird.“ Er selbst hat bisher zwei Gespräche geführt, einmal telefonisch, beim anderen Mal im Rahmen eines persönlichen Gesprächs. Geldsorgen seien zumeist der Grund für den vorherigen Austritt.

Wiedereintritt online

Die Online-Möglichkeit ist eine Ergänzung zum persönlichen Eintritt, den man nach wie vor in jeder Pfarre absolvieren kann, so die Erzdiözese. Das einem Wiedereintritt vorausgehende Gespräch – ob vor Ort oder digital beziehungsweise telefonisch – ist ein rein seelsorgliches Gespräch: „Es werden keine Glaubensinhalte abgeprüft. Im Übrigen müssen beim Wiedereintritt keine Kirchenbeiträge nachbezahlt werden.“ Bernhard Mucha weiß über die Motive zum Eintritt außerdem: „Es gibt auch Zugänge über Sinnfragen und Neuentdeckung des Glaubens.“

Informationen zum digitalen Wiedereintritt

Österreichweit bietet die Website www.eintreten.at eine Übersicht über die Modalitäten eines Wiedereintritts. Außerdem finden Interessierte dort auch ein eigenes Link-Tool, über das man durch Eingabe der Postleitzahl den Kontakt zur zuständigen Eintritts-Stelle finden. Ergänzt wird das Angebot außerdem durch einen Live-Chat, bei dem Expertinnen und Experten aus den Diözesen auf Fragen antworten.

"Prinzipiell bleibt der Gang zu einem Seelsorger, einer Seelsorgerin oder einem diözesanen Ansprechpartner in der Nähe - im Idealfall in der eigenen Pfarre - der Königsweg", erklärt der Mediensprecher der Bischofskonferenz, Paul Wuthe. Die veränderte Lebensrealität der Menschen, für die "der digitale Raum heute zur selbstverständlichen Lebenswelt geworden ist", mache jedoch neue Zugänge auch zur Kirche nötig. Diesem Bedürfnis wolle man mit "eintreten.at" und den zahlreichen diözesanen Anlaufstellen entsprechen, so Wuthe.

©privat

Zur Person:

Bernhard Mucha ist seit 19 Jahren Pfarrer in Biedermannsdorf, Moderator von Achau und Leiter des Seelsorgeraumes Kaisereck. Seit 35 Jahren ist er Diözesanfamilienseelsorger.

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Autor:
  • Sophie Lauringer/KAP
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