Wie Hirschgeweihe den Stephansdom schützten

Anekdoten
Ausgabe Nr. 36
  • Heiter bis heilig
Autor:
Hirsch von hinten mit Geweih groß im Bild
Der ungewöhnliche Schutz des Stephansdoms: Hirschgeweihe als Blitzabwehr. ©Scacciamosche

Erfahre, warum Hirschgeweihe jahrhundertelang als Schutz vor Blitzeinschlägen am Südturm des Stephansdoms angebracht wurden.

Blitzeinschläge und brennende Türme

Als der Blitzableiter noch nicht erfunden war, waren Kirchtürme ständig der Gefahr eines Blitzeinschlags ausgesetzt. Dem Wiener Stephansdom ist das zwei Mal passiert. 1449 und 1514 brannte der Südturm. 1551 hatte dann jemand eine Idee für eine Methode, den Turm zu schützen. 

Werbung

Hirschgeweihe als Schutz

Man sagte damals nämlich, dass noch nie ein Hirsch vom Blitz getroffen worden war, und das, obwohl so ein Hirschgeweih sehr groß und mächtig ist. Man entschied daher, am Südturm zur Blitzabwehr Hirschgeweihe anzubringen. 

Erfolgreicher Schutz: Kein weiterer Blitzeinschlag

Damit war ein hoher Aufwand verbunden, aber er schien zu nützen. Es schlug fortan kein Blitz mehr ein. 

Tradition bis ins 19. Jahrhundert

Vielleicht war das der Grund, warum die Geweihe bis ins 19. Jahrhundert am Südturm blieben, obwohl der Blitzableiter 1752 von Benjamin Franklin erfunden worden war. Die letzte Abbildung, auf der man die Geweihe am Turm noch sehen kann, ist von 1830. 

Autor:
  • Bernadette Spitzer
Werbung

Neueste Beiträge

| Spiritualität
Himmel und Erde

Am 23. November erscheint es: Unser Weihnachtsmagazin 2025 mit dem Titel "Mehr Licht". Dieses Jahr steht unser "Himmel & Erde"-Magazin ganz im Zeichen des Ehrenamtes.

| Wien und Niederösterreich
Zum „Ordenstag“ in Wien

Sie sind eine der großen Ordensfamilien weltweit: die Benediktinerinnen und Benediktiner. Seit rund 1.500 Jahren orientieren sie sich an der Regel des heiligen Benedikt, des großen abendländischen Mönchsvaters. Jeremias Schröder, als Abtprimas der weltweit ranghöchste Benediktiner, im Gespräch.

| Weltkirche
Red Wednesday

Zwei Drittel der Menschheit leben in Ländern ohne vollständige Religionsfreiheit. Das zeigt die im Oktober 2025 veröffentlichte Studie von „Kirche in Not“. Die Organisationen „Kirche in Not“ und „Christen in Not“ berichten über die Gründe für die zunehmende Verfolgung von Christen.