Was hält ein Amerikaner vom neuen Papst?
SONNTAGs-JauseIn Amerika ist die katholische Kirche eine Minderheit. Das ist der größte Unterschied, den Elias Carr, Augustinerchorherr aus der Stiftspfarre Klosterneuburg, bei der SONNTAGs-Jause zwischen den USA und Österreich beziehungsweise Europa benennt. Nur 20 Prozent der Amerikanerinnen und Amerikaner sind katholisch, die Staaten sind geprägt von evangelikalen Kirchen und der protestantischen Tradition Martin Luthers. Einer von ihnen ist jetzt Papst: Robert Prevost aus Chicago stellt seit 8. Mai das Oberhaupt der Kirche.
Zwischen zwei Kontinenten
Elias Carr, geboren 1968 in New York, wurde mit seinem Eintritt in Stift Klosterneuburg zum europäischen Amerikaner. Zum ersten Mal kam er 2002 nach Österreich, um das Ordensleben der Chorherren hautnah mitzuerleben. In dieser Zeit lernte er die deutsche Sprache von der Pike auf. Mit seiner Heimat ist er weiterhin eng verbunden: Er war 2011 einer von drei Ordensbrüdern die eine eigene Gemeinschaft der Augustiner-Chorherren in Long Island an der Ostküste gegründet haben.
Ein politischer Papst?
Leo XIV. hat viel von der Welt gesehen, genau wie unser Podcast-Gast Herr Elias. Dieser hat in Krakau promoviert und lebte auch einige Zeit in Norwegen. „Ich kann mich gut mit ihm identifizieren.“ Und wird der Papst gegenüber der Politik, insbesondere den Verantwortlichen in den USA entschieden auftreten? Einige Themen sind kontroversiell wie der Lebensschutz oder die Einwanderung: „Jeder Mensch ist politisch.“
Mit der Namenswahl hat Kardinal Prevost den Blick auf die Soziallehre von Papst Leo XIII. gelenkt, gefällt Herrn Elias. Laut ihm sind die sozialen Fragen aus der Zeit von Leo XII. noch immer aktuell. Für ihn stellt Religion und Wirtschaft keinen Widerspruch da: „Eine funktionierende Wirtschaft ist auch wichtig für das Wohlergehen der Menschen. Die Kirche sollte sich mehr darum kümmern."
Europäischer Amerikaner
Ob er den Papst, den er noch nicht kennengelernt hat, treffen wird, ist ungewiss. Aber Herr Elias freut sich in jedem Fall auf seine nächste Fahrt nach Rom. Davor nimmt er in der SONNTAGs-Jause einen kräftigen Schluck Augustiner-Bräu und isst eine Brezel dazu. Geht ihm eigentlich in Österreich kulinarisch etwas ab? Grundsätzlich ist er mit der Wiener Küche sehr zufrieden, nur: „Ein Cheeseburger und Salsiccia, die italienische Wurst“, fehlt ihm. Herr Elias ist eben ein amerikanischer Klosterneuburger.
Und welches Geheimnis hat Herr Elias? In den USA ist das Bekenntnis zum lokalen Baseballteam eine Glaubensfrage …

Rezept: Laugenbrezel
... die perfekte Begleitung zu einem kühlen Glas Bier.
Zutaten
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500 Gramm Weizenmehl glatt
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20 Gramm Germ
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1 Teelöffel Zucker
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125 Milliliter Wasser (lauwarm)
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20 Gramm Butter
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125 Milliliter Milch
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2 Teelöffel Salz
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70 Gramm Natron
Zubereitung
Das Mehl in eine Schüssel geben und in der Mitte eine Mulde machen. Die zerbröckelte Germ, Zucker und das Wasser in die Mulde geben und mit etwas Mehl verrühren. Fünf Minuten gehen lassen.
Butter in der Milch schmelzen und abkühlen lassen. Das Dampfl lauwarm zum Teig geben, Salz zugeben und durchkneten.
Aus dem glatten Teig eine Rolle formen und in zehn Teile teilen. Zu Kugeln geformt und zugedeckt an einem warmen Ort eine halbe Stunde gehen lassen.
In der Zwischenzeit zwei Liter Wasser aufkochen und das Natron zugeben. Vom Herd nehmen.
Die Teigkugeln zu jeweils einer 50 Zentimeter langen Rollen formen. Danach von den Enden her in Brezenform übereinanderschlagen.
Nochmals kurz gehen und dann erkalten lassen. Die Brezen 20 Sekunden lang mit einer Schöpfkelle in den Topf mit der heißen Natronlauge tauchen.
Auf ein Blech mit Backpapier legen, mit Salz bestreuen und etwa 15–20 Minuten im vorgeheizten Rohr bei 220 Grad Ober/Unterhitze backen.