Valentin bringt Blumen und Segen

Patron der Liebenden
Ausgabe Nr. 6
  • Kunst und Kultur
Autor:
Blumenheilige Rosalia
Blumenheilige: Rosalia in Harmannsdorf. ©Referat für Kunst- und Denkmalpflege der EDW
der heilige Valentin mit Ottilie und Ursula
Valentinsaltar im Stephansdom: der heilige Valentin mit Ottilie und Ursula. ©Referat für Kunst- und Denkmalpflege der EDW
Rosenwunder der heiligen Elisabeth
Das „Rosenwunder“ der heiligen Elisabeth findet sich in der Kirche St. Elisabeth in Wien abgebildet. ©Referat für Kunst- und Denkmalpflege der EDW
Blumenstrauß zu Valentin
Die Floristik kreiert jedes Jahr neue Trends – 2023 ist viel Rosa dabei. ©Blumenbüro Österreich

Zum Fest des Patrons der Liebenden sehen wir uns in den Kirchen der Erzdiözese Wien um und treffen auf entwaffnende Blumen und einen leuchtenden Bischof Valentin. Auch die Heiligen Elisabeth und Rosalia werden mit Blumen in Verbindung gebracht. In vielen Pfarren wird rund um den 14. Februar der Valentinssegen gespendet. Über aktuelle Blumentrends berichtet Johann Obendrauf, Präsident des Blumenbüros Österreich.

Bereitwillig öffnet die heilige Elisabeth ihren Sack und siehe da: Er enthält die schönsten Rosen in verschiedenen Farben. Der „Kontrolleur“, offenbar ein Jäger, wirkt etwas überrascht und hält seine Armbrust zurück. Das Bild (siehe rechte Seite oben) in St. Elisabeth in Wien Wieden bildet das Rosenwunder aus dem Leben der Heiligen ab und demonstriert die entwaffnende Kraft schöner Blumen. Elisabeth selbst ist heute als Patronin der Caritas bekannt und verehrt. Auch die heilige Rosalia ist oft mit üppigen Rosen zu sehen und trägt diese häufig als Blumenkranz, so z. B. auf einem Gemälde in der Pfarrkirche von Harmannsdorf. Sie ist Schutzpatronin der sizilianischen Haupstadt Palermo, die ihr zu Ehren von 14. bis 15. Juli ein großes Fest feiert. Es gibt ein großes Feuerwerk und die Frauen schmücken ihr Haar mit Blumen.

Werbung

Weltweiter Patron der Liebenden

Obgleich der heilige Valentin († 14. Februar 269) als „der“ Blumenheilige gilt, wird er selten mit solchen dargestellt. Valentin war Bischof im nördlich von Rom gelegenen Terni und wird meist im Bischofsornat abgebildet. Auf unserem Bild (links), einem Kirchenfenster des Künstlers Florian Jakowitsch, trägt Valentin die typischen Attribute Bischofsmütze, Stab und Buch. Die Glasmalerei schmückt die Kirche St. Valentin Landschach im Südvikariat. Auch im Wiener Stephansdom wird Valentin als Bischof dargestellt (siehe Bild rechts).

Der Brauch, einem geliebten Menschen am Valentinstag Blumen zu schenken, leitet sich aus der Lebensgeschichte des Heiligen ab: So soll Bischof Valentin der Legende nach frisch getrauten Paaren Blumen aus seinem Garten geschenkt haben. Außerdem soll er römischen Männern dazu geraten haben, lieber bei ihren Frauen zu bleiben, als in den Krieg zu ziehen. Seit dem Jahr 350 wird der 14. Februar als der kirchliche Gedenktag des heiligen Valentin begangen. Der Heilige wird heute weltweit als Patron der Liebenden verehrt.

Rund um den Valentinstag laden auch in diesem Jahr zahlreiche Pfarrgemeinden unserer Erzdiözese zu speziellen „Gottesdiensten für Liebende“ ein. Dabei können sich Paare, Liebende und Menschen, die auf der Suche nach einem Partner sind, segnen lassen. Bereits traditionell findet am Valentinstag z. B. die „Segnung der Liebenden“ mit Dompfarrer Toni Faber im Wiener Stephansdom statt (14. Februar, 20:00 Uhr). „Wir beten in diesem schlichten Gottesdienst dafür, dass die Liebenden einander Stütze und Halt sind, dass sie den Mut finden, sich ganz aufeinander einzulassen und dass sie Freude daran haben, gemeinsam etwas Neues zu schaffen“, heißt es dazu von der Dompfarre. Auch in ländlichen Pfarrgemeinden wie Kirchschlag, Mistelbach, Hollabrunn und anderen werden Segensgottesdienste für Liebende angeboten. 

 

Floristen kreieren Blumentrends

In Österreich kam es erst nach dem Zweiten Weltkrieg in Mode, den Valentinstag mit Blumen zu begehen. Floristinnen und Floristen freuen sich seither über den besonderen Umsatztag und entwickeln jedes Jahr neue Blumentrends. „Rechtzeitig zum Valentinstag können die Kundinnen und Kunden ihren Liebsten mit ersten Frühlingsblühern eine Freude bereiten“, sagt der Präsident des Blumenbüros Österreich, Johann Obendrauf. Tulpen, Traubenhyazinthen, Narzissen, Anemonen und Ranunkeln stammen – ganz nachhaltig – bereits aus regionaler Produktion. „Frühling bedeutet Aufbruch, neues Leben entsteht, voller Vielfalt: Die Natur macht uns diesen positiven Wandel jedes Jahr vor und es ist eine Botschaft, die wichtiger denn je ist“, so Johann Obendrauf. Im Trend liegen heuer frische Farben mit Grau-Anteil wie Lavendel und Rosa. Auch fröhliche Töne seien gefragt, die der Dynamik des Frühlings entsprechen: von zartem Creme bis zu hellem Gelb.

Schlagwörter
Autor:
  • Portraitfoto von Agathe Lauber-Gansterer
    Agathe Lauber-Gansterer
Werbung

Neueste Beiträge

| Kunst und Kultur
Erlebt und aufgeschrieben

Aus der wöchentlichen Serie im SONNTAG „Heiter bis heilig“ – ihren Fixplatz hat sie auf Seite 13 – ist mittlerweile ein Buch im Wiener Dom-Verlag entstanden. Unter dem Titel „Beten, Herr Pfarrer - Anekdoten zwischen Alltag und Altar!“ präsentiert Redakteurin Bernadette Spitzer die von ihr gesammelten und erzählten Anekdoten am 23. Oktober in der Buchhandlung Tyrolia.

| Hirtenhund
Hirtenhund

Der Hirtenhund bellt diese Woche darüber, wie Extremismus die katholische Vielfalt bedroht.

Republik Moldau

In der Republik Moldau hat ein Viertel der erwachsenen Bevölkerung auf der Suche nach Arbeit das Land verlassen. Die Concordia Sozialprojekte helfen den zurückgelassenen Kindern.