Sankt Elisabeth-Stiftung: Unterstützung für Mütter und Kinder
Mutter-Kind-HäuserFür Yvonne und ihren fast zweijährigen Sohn Max geht es aufwärts, seit sie in einer Wohnung im Mutter-Kind-Haus der St. Elisabeth-Stiftung in der Flurschützstraße untergekommen sind. „Die Atmosphäre ist super“, sagt die 19-Jährige. „Wir haben für den Moment alles, was wir brauchen.“
Es lastet auf der Seele
Seit vielen Jahrzehnten sind die Mutter-Kind-Häuser der Sankt Elisabeth-Stiftung Anlaufstelle für Mütter und ihre Kinder in prekären Lebenssituationen. „Wer zu uns kommt, hat eine Menge hinter sich“, erzählt Ursula Malek, die Leiterin des Mutter-Kind-Hauses.
„Manche sind mitten im Scheidungsprozess, andere sehen sich einem gewalttätigen oder gewaltbereiten Partner gegenüber oder einem, der überhaupt kein Interesse am Kind und an ihnen zeigt – und sie haben kein Dach über dem Kopf. Das alles lastet schwer auf der Seele.“
Yvonne war – bevor sie hierherkam – gemeinsam mit ihrer Mutter und ihren beiden Schwestern in einer Notunterkunft untergebracht. „Ein Notquartier ist Gold wert, wenn man gar nicht weiter weiß“, sagt Ursula Malek. „Aber in so einer Situation ist es auch sehr schwierig, sein Leben, einmal mehr sein Leben mit Kind, wieder in den Griff zu bekommen, Perspektiven zu entwickeln, ins Handeln zu kommen. Deshalb bin ich über jede Mutter froh, die wir unterbringen können und die wir so ein Stück ihres Lebens begleiten und unterstützen können.“
Die Frauen brauchen Zeit
Unterstützung und Hilfe bekommen die Frauen in einem Mutter-Kind-Haus in allen Bereichen des Lebens – in der Organisation ihres Alltags, bei Behördenwegen, bei der Beantragung finanzieller Unterstützung, der Suche nach einer Arbeitsstelle und vielem mehr. „Unser Ziel ist, dass sie möglichst abgesichert auf eigenen Beinen stehen können, eine Wohnung haben, eine Arbeit und einen Kindergarten- oder Schulplatz für ihre Kinder“, sagt Ursula Malek. „Das geht nicht von einem Tag auf den anderen und ist meistens auch gar nicht so leicht – es gibt leider immer noch eine Menge Steine, die Frauen da in den Weg gelegt werden.
Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, die gerade für unsere Frauen ja eine Lebensnotwendigkeit ist, ist oft immer noch eine Utopie. Wer keinen Kindergartenplatz bekommt oder nur einen, der zwischen 8:00 und 17:00 Uhr verfügbar ist, tut sich mit einem Arbeitsplatz schwer.“ Die Erfahrung der letzten 17 Jahre, in denen Ursula Malek das Haus leitet, ist deshalb, „dass es gut und sinnvoll ist, dass die Frauen bei uns bis zu zwei Jahre unterkommen können und es sozusagen auch üben können, alleine zurechtzukommen.“
Neue Wege
Eine große Veränderung hat das Mutter-Kind-Haus der Sankt Elisabeth-Stiftung in der Flurschützstraße in den vergangenen Wochen vollzogen: einen Umzug. Da im vergangenen Jahr die Pfarrkirche Neumargareten außer Dienst gestellt wurde und damit nun auch das Pfarrhaus in der Flurschützstraße einer anderen Bestimmung übergeben wird, zog das Mutter-Kind-Haus auf den Währinger Gürtel.
Fünf von sieben Wohnungen sind hier nun bereits vergeben – das Team des Mutter-Kind-Hauses bleibt bestehen: Ursula Malek als Leiterin, Judith Pali als zusätzliche Sozialarbeiterin und eine Sozialpädagogin. „Wir haben hier mehr Platz – jede Wohnung ist mit einer Küche und einem Klo ausgestattet – und wir haben auch einen eigenen kleinen Garten, das ist wirklich ein Segen“, sagt Ursula Malek.
„Ich habe einen Plan“
Auch für Yvonne und ihren Sohn Max wird das Haus am Währinger Gürtel noch für eine Zeit lang ein Zuhause sein. „Im Herbst wird Max zwei Jahre alt und ich möchte dann auch einen Kindergartenplatz für ihn gefunden haben. Ich werde mir eine Arbeit suchen und so ein Leben für uns beide ermöglichen“, sagt die junge Mutter Yvonne.
„Ich weiß, dass es dahin noch ein weiter Weg ist und ich bin froh, dass ich hier Unterstützung bekomme, aber ich habe immerhin einen Plan. Und wenn mein Plan A nicht funktioniert, dann wird es einen Plan B geben. Ich weiß, ich kann das schaffen.“
Sachspenden willkommen
Die Sankt Elisabeth-Stiftung freut sich über Sachspenden wie Windeln oder Gutscheine für Supermarktketten, Drogerien oder Möbelhäuser.
Informationen: ses-spenden@edw.or.at