Mein liebster Papa!

Ausgabe Nr. 23
  • Meinung
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Der kleine Theodor feiert das erste Mal, gemeinsam mit seiner Mama Svetlana und seinem Papa Andreas, den Vatertag. ©privat

Theodor ist das fröhliche, neugierige Baby von Svetlana Kim-Pacher und Andreas Pacher. Svetlana Kim ist gebürtige Koreanerin aus Usbekistan. Sie promovierte im Fach der allgemeinen Slawistik und Migrationssoziologie. Andreas hat österreichische und japanische Wurzeln. Er studierte Rechtswissenschaften sowie internationale Beziehungen und arbeitet im wissenschaftlichen Bereich.

Am 14. Juni vor einem Jahr habe ich dir zum ersten Mal in die Augen geblickt. Du warst auch die allererste Person, die ich nach einer 9-monatigen Vorbereitung und einer 25-stündigen Reise auf dieser Welt gesehen habe. Du hast mich fest umarmt und mit einem warmen Lächeln begrüßt. Du hast meinen Namen sanft ausgesprochen und mir das Gefühl der Sicherheit geschenkt.

Mama sagte mir einmal, dass ich dir sehr ähnlich sei. Sie habe gebetet, dass ich dein Wesen übernehmen möge und meinte, dass ihre Gebete erhört wurden. Obwohl ich dich erst ein Jahr lang kenne, freue ich mich, dass wir so viele Gemeinsamkeiten haben.

Am Anfang hast du mir viele schöne Lieder vorgesungen. Besonders sind mir die bulgarischen Volkslieder und die Chopin-Melodien in Erinnerung geblieben. Jeden Morgen hast du mich nach dem Aufwachen hochgenommen. Wir haben gemeinsam gefrühstückt. Nach dem Mittagschlaf bist du mit mir in den Schönbrunner Tiergarten gegangen und hast mir die wundersamsten Tiere gezeigt. Von den Flamingos war ich richtig begeistert! Abends hast du mir japanische Bücher vorgelesen und mich singend in den Schlaf geschaukelt. Später kamen lustige Schritte und Tänze dazu.

Als ich die ersten Krabbelversuche machte, warst du mit mir stetig am Boden und hast mich von hinten geschoben, so dass ich deine starken Hände gespürt habe. Das gab mir Mut und Unterstützung, neue Versuche zu unternehmen. Als ich sitzen lernte, konnte ich dich immer in Augenhöhe sehen und dir meine Spielzeuge zeigen. Du hast sie immer mit Bewunderung und Freude angenommen, so dass ich mit dir immer mehr von meinen Eindrücken teilen wollte. So wie ich dir meine Welt zeigte, so hast auch du mir deine große Welt gezeigt – in 11 Monaten besuchte ich bereits 5 Länder. Ich bin so stolz, dass ich mit dir seit einigen Wochen auch Schritt für Schritt und Hand in Hand überall hingehen kann. Unsere Spiele im Park und das Stiegensteigen machen mir so viel Spaß. Jeden Tag werde ich stärker und neugieriger und warte schon sehnsüchtig auf unsere ersten gemeinsamen Wandertage und Radtouren.  Am liebsten habe ich es, wenn Mama und du mit mir gemeinsam etwas unternehmt. Ich fühle mich so vollkommen und richtig glücklich. Ich liebe eure Witze und möchte mit euch jeden Abend spielen. Nun, nach einem Jahr, freue ich mich, den Vatertag mit dir gemeinsam zu feiern, und möchte dir von ganzem Herzen zu diesem besonderen Anlass gratulieren. Danke für deine bedingungslose Liebe, die du mir tagtäglich schenkst, dass du für mich sorgst und mir nur das Beste wünschst. Du bist für mich die Welt und ich liebe dich sehr.

Dein Theodor

Der Kommentar drückt die persönliche Meinung des Autors/der Autorin aus!

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Autor:
  • Svetlana Kim-Pacher und Andreas Pacher
  • Sohn Theodor
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