Fronleichnam: Jesus auf einer Demo

Anekdoten
Ausgabe Nr. 21
  • Heiter bis heilig
Autor:
Eine Prozession zu Fronleichnam.
©Stephan Schönlaub

Warum eine Lehrerin für Englisch und Religion mit Jesus vermeintlich auf einer Demonstration war und was Fronleichnam damit zu tun hat, lesen Sie hier.

Die Tätigkeit einer Lehrerin zu Fronleichnam sorgte in einer Schule für Verwirrung. In einem Wiener Gymnasium wurde eine Lehrerin, die Englisch und Religion unterrichtet, eines Tages von einem muslimischen Schüler gefragt: „Sagen Sie, Frau Professor, waren Sie gestern bei dieser Demonstration dabei?“ Die Lehrerin war verwirrt. „Nein, ich war auf keiner Demonstration, aber wieso kommst du auf die Idee, ich wäre bei einer mitgegangen?“ – „Naja, die sind vor unserem Haus die Straße entlang gegangen, mit so einem Dach, und das hat so nach etwas Christlichem ausgeschaut.“ Da fiel der Groschen bei der Lehrerin: „Ach so, du meinst die Fronleichnamsprozession! Da bin ich schon mitgegangen, aber nicht vor deinem Haus.“ 

Werbung

Fronleichnam: 60 Tage nach Ostern

Ursprung von Fronleichnam ist eine Vision der Augustinerin Juliana von Cornilion in Lüttich. Sie lebte im 13. Jahrhundert in Belgien und sah in einer Vision den Vollmond, dem jedoch zur vollen Rundung ein Stück fehlte. Sie deutete dies als Hinweis darauf, dass der Kirche ein Fest zur besonderen Verehrung der Altarsakramente Brot und Wein fehlte und regte das Fest beim Papst an. Urban IV. folgte Julianas Idee und führte das Fest im Jahr 1264 ein. 

Was Fronleichnam bedeutet

Der Begriff „Fronleichnam“ stammt aus dem Mittelhochdeutschen: „fron“ bedeutet „Herr“ und „lichnam“ meint den lebendigen Leib. Der Ausdruck Fronleichnam entspricht dem ursprünglichen lateinischen Namen des Festes, „festum corporis Christi“. Im Deutschen wird vom „Fest des heiligsten Leibes und Blutes Christi“ gesprochen. Das Brauchtum der Prozession geht auf das Jahr 1277 zurück. Bis heute ziehen die Gläubigen durch die Straßen und zeigen die Hostie in einer Monstranz als Zeichen Christi in der Welt.

Schlagwörter
Autor:
  • Bernadette Spitzer
    Bernadette Spitzer
Werbung

Neueste Beiträge

| Theologie
Affären und Machthunger

In der Bibel finden sich auch (wenige) weibliche Bösewichte. Diese böse Frauen finden sich in der Bibel. Jede Woche im September stellt "Der Sonntag" Figuren aus der Bibel vor, um auf den Bibelpfad am 27. September in Wien aufmerksam zu machen. 

| Spiritualität
Was wir der Kirche verdanken

Der deutsche Jesuit Friedrich Spee von Langenfeld entlarvte den mittelalterlichen Hexenwahn und setzte mit seiner Schrift „Cautio Criminalis“ („Rechtlicher Vorbehalt“) dem Hexenglauben ein juristisches Ende.

| Spiritualität
Polizeiwallfahrt nach Mariazell

Am 13. September pilgern wieder hunderte Polizistinnen und Polizisten zum Marienheiligtum nach Mariazell. Karolina Firzinger, Wiens einzige Polizeiseelsorgerin, über die Bedeutung dieser Sternwallfahrt und die Herausforderungen für die Polizistinnen und Polizisten in Zeiten zunehmender Gewaltbereitschaft.