Energie für die Schöpfung

Umweltbewusstsein in der Kirche
Ausgabe Nr. 13
  • Meinung
Autor:
"Das Bewusstsein, dass Gott die Erde für uns geschaffen hat und uns anvertraut hat, sollte eine zusätzliche Motivation für die Bewahrung der Schöpfung sein", so Markus Gerhartinger. ©Stephan Schönlaub

Markus Gerhartinger ist seit 2010 Umwelt­beauftragter der Erzdiözese Wien und Sprecher der katholischen und evangelischen Umweltbeauftragten Österreichs.

Wir leben in einer sehr herausfordernden Zeit. Neben vielen Krisen und Konflikten auf der Welt und in unserem Land spitzt sich auch die Klimakrise dramatisch zu. Die Fakten sind klar und wir erleben selbst schon einige Auswirkungen: Es wird heißer und trockener. Trotzdem fällt es vielen Menschen nach wie vor schwer, auf liebgewordene Gewohnheiten zu verzichten und eine Verhaltensänderung herbeizuführen. Hier sind wir als Christen gefordert und unser Handeln ist gefragt. Gerade das Bewusstsein, dass Gott die Erde für uns geschaffen hat und uns anvertraut hat, sollte eine zusätzliche Motivation für die Bewahrung der Schöpfung sein. In vielen Pfarren passieren schon großartige Dinge in diese Richtung: Ich denke an das Engagement für den fairen Handel, die kirchlichen Umweltpreise der letzten Jahre, immer mehr Pfarren, die Schöpfungsverantwortliche ernannt haben, Pfarren, die für ihre Feste das Geschirrmobil nutzen oder auf dem Pfarrhofdach eine Photovoltaikanlage installiert haben und vieles mehr. Viele Christen engagieren sich auch in der Gesellschaft und versuchen auf lokaler Ebene ökologische Maßnahmen durchzusetzen oder Projekte zu verhindern, die klar gegen die Klimaziele gerichtet sind, wie zusätzliche Bodenversiegelung oder zusätzliche Straßen. Ein Ausdruck dieses kirchlichen Handelns sind auch österreichweite kirchliche Initiativen wie „Autofasten“ oder der interreligiöse Zusammenschluss „Religions for future“. Auch wenn schon viel Gutes in diesem Bereich geschieht, so ist es wichtig, hier weiter dranzubleiben und systematisch und konsequent den Weg zu gehen. Eine gute Möglichkeit dafür ist das Umweltmanagementsystem EMAS. Aktuell sind zehn Pfarren in der Erzdiözese, zwei kirchliche Privatschulen und ein Ordenskrankenhaus EMAS-zertifiziert. Im Herbst startet der nächste Kurs für Pfarren – vielleicht auch ein Projekt für Ihre Pfarre?

Wir wollen als Kirche bei den Menschen sein, für sie da sein und ihre Sorgen und Nöte ernst nehmen. Mit ökologischem Handeln sind wir hier glaubwürdig und zukunftsfit. Es braucht dafür Energie, Ausdauer und Durchhaltevermögen. Das wünsche ich uns allen, zum Wohle der Schöpfung und des Schöpfers!

Der Kommentar drückt die persönliche Meinung des Autors aus!

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Autor:
  • Markus Gerhartinger
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