Down-Syndrom: In der Kirche wohl fühlen

Welt-Down-Syndrom-Tag
Ausgabe Nr. 11
  • Soziales
Autor:
Viele Aufgaben gibt es in einem Gottesdienst. Am 16. März werden sie alle von Menschen mit Down-Syndrom mitgetragen. Das Ministrieren gehört selbstverständlich dazu.
Viele Aufgaben gibt es in einem Gottesdienst. Am 16. März werden sie alle von Menschen mit Down-Syndrom mitgetragen. Das Ministrieren gehört selbstverständlich dazu. ©Erzdiözese Wien/Stephan Schönlaub
Die Freude am gemeinsamen Singen und Tanzen, am Gottesdienst-Feiern ist allen anzumerken.
Die Freude am gemeinsamen Singen und Tanzen, am Gottesdienst-Feiern ist allen anzumerken. ©Erzdiözese Wien/Stephan Schönlaub
Tanz beim Gottesdienst zum Welt-Down-Syndrom-Tag.
Tanz beim Gottesdienst zum Welt-Down-Syndrom-Tag. ©Erzdiözese Wien/Stephan Schönlaub

Menschen mit Down-Syndrom gestalten am 16. März im Stephansdom einen besonderen Gottesdienst.

Wenn am 16. März um 18:00 im Stephansdom ein Gottesdienst gefeiert wird, dann ist alles wie immer und doch ganz anders. Denn der Gottesdienst wird von Menschen mit Down-Syndrom gestaltet – sie musizieren, sie ministrieren, sie lesen die Fürbitten und stellen die Bibelstellen pantomimisch dar. 

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Menschen mit Down-Syndrom gestalten den Gottesdienst

Der Gottesdienst zum Welt Down-Syndrom- Tag hat in der Erzdiözese Wien bereits eine lange Tradition. „Menschen mit Down-Syndrom bekommen dabei einen ganz einzigartigen Moment in unserer Kirche“, sagt Anamarija Sobočanec Šoštarić, Leiterin der „Seelsorge für Menschen mit intellektueller und mehrfacher Behinderung“ in der Erzdiözese Wien, die für die Feier des Gottesdienstes verantwortlich ist. „Sie werden gesehen – aber nicht in einem negativen Sinn eines Beobachtet- oder Beurteilt-Werdens, wie es ihnen sonst in ihrem Alltag oft begegnet. Hier bei diesem Gottesdienst sind sie Teil des Ganzen, stehen nicht am Rand, sondern sind mittendrin.“  
 

Ein Recht auf ein Miteinander

Mit dem Gottesdienst wolle man Menschen mit Down-Syndrom einen Raum in der Kirche, im Glaubensalltag geben, „in dem sie sich wohl und von Gott getragen fühlen“, wie Anamarija Sobočanec Šoštaric sagt. „Und ich denke, Feiern wie diese helfen auch, Barrieren im Kopf der Menschen abzubauen.“ Inklusion, die aktive Teilhabe am gesellschaftlichen Alltag, sei hier das oft bemühte und geradezu strapazierte Wort. „Menschen, die mit einer Beeinträchtigung leben, erfahren an vielen Ecken und Enden ihres Alltags Diskriminierung – und das tut weh. Inklusion aber wirkt diesen Diskriminierungen entgegen. Und ich bin überzeugt: Jegliche Inklusion – auch wenn sie nur in einem kleinen Rahmen funktioniert oder nur für einen Moment, tut uns allen gut. Wir möchten Menschen, die mit einer Behinderung leben, im öffentlichen Raum sichtbar machen, müssen zeigen, dass sie da sind und Teil unserer Gesellschaft sind – und das auch sein wollen.“ Nur so komme man miteinander ins Gespräch. Und nur so bekomme man die Gelegenheit, miteinander zu sprechen und nicht übereinander. „Deshalb sind bei diesem Gottesdienst am 16. März auch explizit, im Sinne der Inklusion, alle herzlich eingeladen – nicht nur Menschen mit Down-Syndrom und ihre Eltern, Geschwister und Freunde. Sondern wirklich alle, die Gottesdienst feiern wollen.“ 

Autor:
  • Portraitfoto von Andrea Harringer
    Andrea Harringer
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