Die schlaue Schlange

Biblische Tiere
Ausgabe Nr. 32
  • Spiritualität
Autor:
Die Schlange genießt keinen guten Ruf in der Bibel.
Die Schlange genießt keinen guten Ruf in der Bibel. ©pixabay
Giftig und gefährlich: Schlangen sind gefürchtet.
Giftig und gefährlich: Schlangen sind gefürchtet. ©pixabay
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Wir stellen in unserer Serie "Biblische Tiere" wöchentlich ein Tier vor. Unser Tier der Woche genießt keinen guten Ruf in der Bibel – die Schlange.

Von ihrer Hinterlist berichtet bereits das Buch Genesis (3,1): „Die Schlange war schlauer als alle Tiere des Feldes, die Gott, der HERR, gemacht hatte. Sie sagte zu der Frau: Hat Gott wirklich gesagt: Ihr dürft von keinem Baum des Gartens essen?“ Die Frau wird in der Folge schwach, sie isst und gibt auch ihrem Mann davon. Auf die Frage Gottes antwortet die Frau (Genesis 3,13): „Die Schlange hat mich verführt. So habe ich gegessen.“ Daraufhin sprach Gott zur Schlange, dem Sinnbild für das Böse (Genesis 3,14): „Weil du das getan hast, bist du verflucht unter allem Vieh und allen Tieren des Feldes. Auf dem Bauch wirst du kriechen und Staub fressen alle Tage deines Lebens.“
 

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Die Schlange aus Kupfer

Wie Mose später auf eine Schlangenplage reagierte, berichtet das Buch Numeri (21,9): „Mose machte also eine Schlange aus Kupfer und hängte sie an einer Stange auf. Wenn nun jemand von einer Schlange gebissen wurde und zu der Kupferschlange aufblickte, blieb er am Leben.“ Auf diese Szene spielt auch Jesus im nächtlichen Gespräch mit dem Pharisäer  Nikodemus im Johannesevangelium (3,14) an: „Und wie Mose die Schlange in der Wüste erhöht hat, so muss der Menschensohn erhöht werden.“ 

Die kluge Schlange

Dass es im messianischen Zeitalter ganz anders sein kann und dass die Schlange dann nicht mehr gefährlich ist, davon weiß der Prophet Jesaja (11,8) zu berichten: „Der Säugling spielt vor dem Schlupfloch der Natter und zur Höhle der Schlange streckt das Kind seine Hand aus.“ Allerdings spielt Jesaja in seiner messianischen Vision auch auf die staubfressende Schlange (65,25) an: „Wolf und Lamm weiden zusammen und der Löwe frisst Stroh wie das Rind, doch der Schlange Nahrung ist der Staub.“ Jesus kennt die Klugheit der Schlangen laut Matthäusevangelium (10,16): „Siehe, ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe; seid daher klug wie die Schlangen und arglos wie die Tauben!“ 

Auf Schlangen und Skorpione treten

Den Jüngerinnen und Jüngern gilt später nach der Auferstehung Jesu die Verheißung (Markusevangelium 16,18): „ … wenn sie Schlangen anfassen oder tödliches Gift trinken, wird es ihnen nicht schaden; und die Kranken, denen sie die Hände auflegen, werden gesund werden.“ Schließlich lässt der Evangelist Lukas (10,19) Jesus zu den von ihm ausgesandten 72 Jüngern sagen: „Siehe, ich habe euch die Vollmacht gegeben, auf Schlangen und Skorpione zu treten und über die ganze Macht des Feindes. Nichts wird euch schaden können.“

Schlagwörter
Autor:
  • Stefan Kronthaler
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