Die Kirche und die Würde des Menschen

Meinung
Ausgabe Nr. 16
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Trans Flagge
Es verletze auf schwerwiegende Weise die menschliche Würde, dass „mancherorts nicht wenige Menschen allein aufgrund ihrer sexuellen Orientierung inhaftiert, gefoltert und sogar des Lebens beraubt werden. ©Pyrosky
Matthias Beck
Matthias Beck (68) ist Moraltheologie und Pfarrer in Wien 5. ©Kathbild.at/Rupprecht

Erfahren Sie mehr über das bahnbrechende Vatikandokument "Dignitas Infinita" und seine Relevanz in einer Zeit, in der die Würde des Menschen weltweit bedroht ist.

Das Vatikandokument „Dignitas infinita“, das von der unendlichen Würde jedes einzelnen Menschen spricht, kommt zur rechten Zeit, da es gerade heute eine Unzahl von Würdeverletzungen auf der ganzen Welt gibt. „Eine unendliche Würde (dignitas infinita), die unveräußerlich in ihrem Wesen begründet ist, kommt jeder menschlichen Person zu, unabhängig von allen Umständen“, so lautete der Einleitungssatz. Es geht um die Hochschätzung jedes einzelnen Menschen, der – wie Immanuel Kant es ausgedrückt hat – um seiner selbst willen zu achten und zu respektieren ist. Vielerorts wird diese Würde des Menschen auf schrecklichste Weise verletzt. Das Papier nennt einige dieser Würdeverletzungen wie Armut, Krieg, Leiden der Migranten, Menschenhandel, sexuellen Missbrauch, Gewalt gegen Frauen und vieles mehr. 

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In dem Passus über die Gendertheorie und über Geschlechtsumwandlungen heißt es sehr dezidiert: Die Kirche möchte bekräftigen, „dass jeder Mensch, unabhängig von seiner sexuellen Orientierung, in seiner Würde geachtet und mit Respekt aufgenommen werden soll und sorgsam zu vermeiden ist, ihn in irgendeiner Weise ungerecht zurückzusetzen oder ihm gar mit Aggression und Gewalt zu begegnen“ (55). Es verletze auf schwerwiegende Weise die menschliche Würde, dass „mancherorts nicht wenige Menschen allein aufgrund ihrer sexuellen Orientierung inhaftiert, gefoltert und sogar des Lebens beraubt werden“ (55).

Es gibt Menschen, die schon sehr früh „wissen“, dass sie im falschen Körper leben und dadurch einem hohen Leidensdruck ausgesetzt sind. Dann gibt es aber auch Menschen, die etwa in der Pubertät unglücklich sind und meinen, es vielleicht mit dem anderen Geschlecht probieren zu sollen. Deutschland hat bereits ein Gesetz dazu erlassen, das man ab dem 14. Lebensjahr jedes Jahr den Geschlechtseintrag beim Standesamt ändern kann. Hier besteht die Gefahr einer gewissen Beliebigkeit, die den jungen Menschen nicht unbedingt hilft. In all diesen Biographien gilt es daher sehr behutsam und verantwortlich vorzugehen, um den betroffenen Menschen bestmöglich helfen zu können. 

Der verantwortliche Autor des Vatikanpapiers, Kardinal Fernández, meinte, das Dokument wolle eine Orientierungshilfe bieten, damit weitere Diskussionen stattfinden können.

Der Kommentar drückt die persönliche Meinung der Autorin aus!

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  • Matthias Beck
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