Patenschaft: Simon Masondoles Weg zum Bischof

Missio unterstützt Priesterausbildung
Ausgabe Nr. 1
  • Meinung
Autor:
Simon Masondole mit mehreren Frauen und Kindern.
Mithilfe der Patenschaft von Missio Österreich konnte er zum Priester geweiht werden. ©Missio
Simon Masondole in der Kirche.
Simon Masondole wurde auf der Insel Ukara in eine christliche Familie geboren. ©Missio

Simon Masondole wuchs auf einer Insel auf, wegen Priestermangels waren Messen selten. Eine inspirierende Geschichte, wie er zum Bischof in Tansania wurde.

Mein Name ist Simon Masondole. Ich wurde auf der Insel Ukara im Ukerewe-Archipel im Viktoriasee in eine christliche Familie geboren. Wegen des Priestermangels und der Schwierigkeit, unsere Insel zu erreichen – es gab keine Fähre, der Priester musste mit einem Fischerboot kommen –, gab es lange Zeit nicht einmal sonntags eine Messe, nur manchmal zu Weihnachten oder Ostern. Der Glaube in meiner Gemeinde war aber dennoch lebendig. Wir hatten tolle Katechisten, die ihr Bibelwissen mit uns teilten. Ich kann mich an zwei Schlüsselmomente in meiner Berufung erinnern.

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Als ich noch ein kleines Kind war, kam der damalige Bischof zum ersten Mal auf meine Insel. Er weihte die erste Pfarre meiner Insel ein. Ich weiß noch, wie wir den Bischof begrüßten, wie wir sangen. Er sprach zu den Eltern, wie wichtig die Schulbildung ist. Von allen Kindern kam er auf mich zu, legte seine Hand auf meinen Kopf und sagte: „Ein Kind wie dieses, wenn es lernt, kann eines Tages Priester werden“.

Der zweite Moment kam kurz danach. Meine Mutter beschloss, mit mir zur Weihnachtsmesse in der Gemeinde Nyamanga zu gehen. Die Pfarrei ist sehr weit entfernt und wir mussten zu Fuß dorthin gehen. Ich weiß noch, wie ich die Kirche betrat und zum ersten Mal in meinem Leben einen Priester sah. Ich sagte einfach: „Ich möchte so werden wie er.“

Seitdem brachten meine Eltern ein großes Opfer, indem sie lokales Bier verkauften, um Ersparnisse zu erwirtschaften, und konnten mich in das „Kleine Seminar von Nyegezi“ schicken. Am 2. Juli 2006 wurde ich schließlich zum Priester geweiht. Ich möchte Missio Österreich und der Pfarre Gröbming in der Steiermark danken, da sie meine Priesterpatenschaft übernommen haben. Ohne die Unterstützung durch die weltweite Priestersammlung und die Patenschaft könnte ich heute nicht dem Herrn als Bischof dienen. Ich bin sehr dankbar, dass den Österreichern die Ausbildung von Priestern sehr am Herzen liegt.

Simon Masondole (51) ist Bischof von Bunda in Tansania. 

Der Kommentar drückt die persönliche Meinung des Autors aus!

Autor:
  • Simon Masondole
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