Lange Nacht der Kirchen: Gott fährt Tram

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Pfarrer Jan Soroka, Tram Museum-Geschäftsführer Patrick Portele und Tram-Fahrer Michael Kral.
Pfarrer Jan Soroka, Tram Museum-Geschäftsführer Patrick Portele und Tram-Fahrer Michael Kral in einer historischen Tram von 1928. ©Cornelia Grotte
Kreuze und Rosenkränze aus Rom.
Pfarrer Jan Soroka hat für die Lange Nacht der Kirchen Kreuze und Rosenkränze aus Rom mitgebracht. ©Cornelia Grotte
Pfarrer Jan Soroka in einer historischen Tram.
Pfarrer Jan Soroka segnet bei der Langen Nacht der Kirchen aus einer historischen Tram heraus. ©Cornelia Grotte
Die Türme der Votivkirche.
Zur Langen Nacht der Kirchen kann einer der Türme der Votivkirche erklommen werden. ©Votivkirche
Ein Chor in der Votivkirche in Wien.
Die Votivkirche bietet ein buntes Programm zur Langen Nacht der Kirchen. ©Votivkirche
Die Orgel der Votivkirche
Die Orgel der Votivkirche kann bei der Langen Nacht der Kirchen besichtigt werden. ©Votivkirche
Mutige können sich zur Langen Nacht der Kirchen in der Pfarre Erlöserkirche vom Turm abseilen.
Mutige können sich zur Langen Nacht der Kirchen in der Pfarre Erlöserkirche vom Turm abseilen. ©Pfarre Erlöserkirche
Die Pfarre Erlöserkirche von oben.
Die Pfarre Erlöserkirche von oben. ©Pfarre Erlöserkirche
Die Pfarre Erlöserkirche von außen.
Die Pfarre Erlöserkirche von außen. ©Pfarre Erlöserkirche
Philosophischer Spaziergang.
Der Philosophische Spaziergang soll bei der Langen Nacht der Kirchen Zeit für Kontemplation bieten. ©Jochen Simonis/Verein für philosophisches Wandern
Philosophische Spaziergang zur Langen Nacht der Kirchen
Der Philosophische Spaziergang zur Langen Nacht der Kirchen beginnt bei der Donaucitykirche. ©Jochen Simonis/Verein für philosophisches Wandern

„Am offenen Herzen“: So lautet das Motto der 20. Langen Nacht der Kirchen. Die Kirchen öffnen dabei nicht nur ihre Türen, sondern öffnen sich auch für neue Themen. Viele Pfarren zeigen sich für neue Ideen besonders offen. Welche das sind, erfahren Sie hier.

Jährlich nehmen in der Erzdiözese Wien über 100.000 Besucherinnen und Besucher an der Langen Nacht der Kirchen teil. Am 7. Juli 2024 bieten die Kirchen über 1.000 Programmpunkte allein in Wien an. In ganz Österreich werden über 300.000 Gäste erwartet. Der Sonntag hat ein paar Schmuckstücke für Sie aus diesem Programm herausgesucht:

Das Motto der Langen Nacht der Kirchen: "am offenen Herzen"

Die Lange Nacht der Kirchen fällt 2024 mit dem Herz-Jesu-Fest zusammen. Daher kommt auch das Motto „am offenen Herzen“. Die Themenschwerpunkte der 20. Langen Nacht der Kirchen reichen dabei von Klimawandel und Schöpfungsverantwortung über berühmte Jubilare wie Franz Kafka, Anton Bruckner, Erich Kästner, Leonard Cohen oder Antoine de Saint-Exupéry zu Musik von Bach bis Heavy Metal.

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Zur Langen Nacht der Kirchen fährt Gott Tram

Mit einer historischen Tram von der inneren Stadt bis Wien-Simmering fahren und mit Pfarrer P. Jan Soroka über Gott und die Welt plaudern, können Gäste bei der Langen Nacht der Kirchen. Die Pfarre Zur Göttlichen Liebe in Neusimmering hat sich etwas Besonderes für die Lange Nacht der Kirchen einfallen lassen. Ganz nach dem Motto „Wenn der Prophet nicht zum Berg kommt, muss der Berg zum Propheten kommen“ möchte Pfarrer Soroka die Kirche zu den Leuten bringen. Jeder Fahrgast, der es gerne möchte, erhält in einer Tramway aus dem Jahr 1928 einen persönlichen Segen.

Die Idee dazu kam von den Mitarbeitern der Familie Portele, die das private Wiener Tramwaymuseum gegründet hat. Dieses erhält die weltweit größte Sammlung historischer Straßenbahnen einer Stadt, mit 111 Straßenbahnfahrzeugen, von denen 109 denkmalgeschützt sind. Elisabeth Portele und ihr Sohn und Chef des Wiener Tramwaymuseum, Patrick Portele sind der Kirche am Enkplatz seit Jahren freundschaftlich verbunden. Beim Wiener Tramwaymuseum kann man für private Feste historische Straßenbahnen mieten und so wird auch für die Lange Nacht der Kirche eine historische Straßenbahn in Zusammenarbeit mit der Pfarre Zur Göttlichen Liebe auf Wiens Schienen unterwegs sein. Für alle Interessierten findet sich der Fahrplan der historischen Tram hier.

„Ich freue mich auf die Menschen"

Pfarrer Jan Soroka

Pfarrer P. Jan Soroka von der Ordensgemeinschaft der Resurrektionisten ist bereit für die Tramfahrt zur Langen Nacht der Kirchen: „Ich freue mich auf die Menschen. Wenn die Leute staunen, wenn sie uns sehen.“ Dem Pfarrer ist es wichtig, dass nicht nur in der Kirche gesessen und gewartet wird, sondern, dass man aktiv auf Menschen zugeht. „Ich gehe auch gerne zum Plaudern in ein Beisl oder Café bei uns. Da hat mich dann ein junger Mann einmal gefragt, warum ich hier bin, und ich habe ihm gesagt: Weil ihr nicht in die Kirche kommt, muss ich hierherkommen“, scherzt Pater Jan. Für die Lange Nacht der Kirchen hat Pfarrer P. Jan Soroka extra Kreuze und Rosenkränze aus Rom besorgt, um sie unter den Besucherinnen und Besuchern zu verteilen.

Mehr Informationen und den Fahrplan finden Sie auf www.tram.at oder www.zurgoettlichenliebe.at

Votivkirche: Speedtalking mit dem Kardinal und Heavy Metal 

„Mein Leben zwischen „Highway to Hell“ und „Stairways to Heaven“" lautet ein Programmpunkt der Votivkirche zur Langen Nacht der Kirchen. Dabei geht es darum, „wie man möglichst friktionsfrei durchs Leben navigieren kann und um kirchliche und weltliche Entscheidungshilfen und berühmte Menschen, die uns dazu etwas sagen können.“

Durch das Programm der Votivkirche in Wien-Alsergrund zieht sich ein roter Faden rund um das Thema: „Wie handeln? Entscheidungen und Entscheidungshilfen in unserem Leben.“ Die Votivkirche möchte auch zur Langen Nacht der Kirchen ihren Werten der Buntheit, Offenheit und Toleranz treu bleiben und bietet ein vielfältiges Programm. Kirchen untypische Veranstaltungen sind in der Votivkirche nichts Neues. So gab es in der Kirche schon Popkonzerte, Ausstellungen, Lightshows und ein Ausweichquartier für die Uni Wien.

Hinauf in den Turm zur Langen Nacht der Kirchen

Wer schnell ist, kann bei der Langen Nacht der Kirchen eine der beliebten Zählkarten für eine Führung auf den Turm der Votivkirche ergattern. Für Kinder bietet die Votivkirche ein märchenhaftes Mitmachtheater, Upcycling-Workshops und eine Kinder-Orgelführung. Vor der Votivkirche – im Sigmund-Freud-Park – können Interessierte von 18:00 und 19:00 im Speedtalk mit Kardinal Christoph Schönborn sprechen.

Lange Nacht der Kirchen: Segen, Gesang und Cocktail-Bar

Die Kirche Mariabrunn in Wien-Penzing bietet zur Langen Nacht der Kirchen die Segnung von Kinderwägen, Scootern oder Fahrrädern vor der Kirche. Auch das Konzert des „PraySing Choir – Voices of Joy“ wird geboten. Ab 21 Uhr eröffnet dann die Cocktail-Bar in der Unterkirche, in der ab 22:15 Uhr auch Karaoke gesungen werden kann. Den Abend ausklingen lassen kann man entweder gesellig um die Feuerschale vor dem Marienbrunnen oder mit einer Führung durch die Barockkirche.

Von der Langen Nacht der Kirche bis Mittelerde

Die Pfarrkirche Dornbach in Wien-Hernals überrascht zur Langen Nacht der Kirchen mit einem speziellen Programm: Alle drei Teile von „Der Herr der Ringe“ werden gezeigt. Dabei sorgt das Gasthaus „zum Herkner“ für das leibliche Wohl. Bevor es mit dem epischen Filmabend losgeht, diskutieren Universitäts-Professorin Marianne Schlosser und Magister Thomas Marschall über die christlich-ethischen Hintergründe von „Herr der Ringe“. Die Gefährten, die durch das ganze Nachtprogramm hindurch verbleiben, erwartet ab 06:45 Uhr ein Frühstück. Wer Interessiert ist an dem Einfluss des katholischen Lebens von J.R.R. Tolkien auf seine Werke, oder einfach ein „Herr der Ringe“-Fan ist, dem ist der Abend wärmstens empfohlen.

Kaffee für die Lange Nacht der Kirchen

Wer sich für die Lange Nacht der Kirchen noch einen Kaffee gönnen will, der ist im Café Ephata in Wien-Mariahilf gut aufgehoben: Dem einzigen Café mit einer Kapelle im darunterliegenden Keller. Besucher können zur Langen Nacht der Kirchen das Café Ephata zum Klöppeln, für Kreistänze, zum Singen oder Beten oder auch einfach nur für einen Kaffee und ein Gespräch besuchen.

Besuch beim Bischof von Antiochien und ein Flug durch die Kirche

In der Pfarre Erlöserkirche in Wien-Liesing gibt es vor allem für die jungen Besucher zur Langen Nacht der Kirchen ein buntes Programm. Zum Programm gehören sowohl der Outdoor-Stationenbetrieb wie Hindernisparcours oder Rätselrallye oder das Erleben von Geschichte durch den „Besuch“ beim Bischof von Antiochien. "Wir haben an diesem Abend einen sehr besonderen Besucher aus dem Jahr 218 n.Chr. Ein Heiliger in einem Glassarg, der dafür extra in die Kirche transportiert wird", so die Pfarre. Ganz Mutige können sich gemeinsam mit der Bergrettung vom Kirchturm abseilen und in 17 Metern Höhe durch die Kirche schweben. 

"Wir sind bei sehr viele Jugendlichen in Wien bekannt, weil wir zeigen, wie „cool“ und modern Kirche sein kann. Wir haben im gesamten Pfarrverband mehr als 103 Firmkandidat*innen, das ist eine wunderschöne Herausforderung sowie ein Geschenk für uns. Wir sind eben bunt, offen und modern – und das spürt man in der Pfarrgemeinde.", heißt es von der Pfarre Erlöserkirche

 

Queer-sein und Glaube

Einen Tag nach der Langen Nacht der Kirche findet die Vienna Pride Parade statt. Zur Langen Nacht der Kirchen beschäftigen sich die Junge Kirche Wien und die Katholische Hochschuljugend im ersten Bezirk mit dem Thema Queer-sein und Glaube. Zu dem Thema ist eine Ausstellung geplant und das Queer Lounge Spezial bietet queeren Personen und Allys die Möglichkeit sich auszutauschen. Beim EscapeRoom „Sommewhere over the Tellerrand“ können knifflige Codes und Rätsel gelöst und ein Schatz gefunden werden.

Philosophischer Spaziergang bei der Langen Nacht der Kirchen

Wer zur Langen Nacht der Kirchen eine Betätigung für Körper und Geist sucht, kann beim Philosophischen Spaziergang bei der Donaucitykirche – Christus, Hoffnung der Welt in Wien-Donaustadt teilnehmen. Der Spaziergang findet unter dem Motto „Und es verwandelt sich mein Herz…“ von 17:00 bis 18:30 Uhr statt. „Ein philosophischer Spaziergang ist die kleine Version einer philosophischen Wanderung und eine Möglichkeit in einem leicht zugänglichen Rahmen Themen der Weisheitstradition, Orte und Menschen kennenzulernen - drei Resonanzsphären, die inspirierend wirken. Wahrnehmen und Denken, Stille und Austausch, Weitergehen und Betrachten sind dabei wesentliche Elemente unserer Unternehmungen“, erklärt Jochen Simonis vom Verein philosophisches Wandern.

Gestartet wird der Spaziergang bei der Donaucitykirche. Der Rundkurs führt zirka eineinhalb Stunden durch die Donaucity und den Donaupark. Der Weg ist durch sogenannte Wegpunkte in mehrere Abschnitte gegliedert. Von Wegpunkt zu Wegpunkt geht man schweigend und schenken damit dem anderen die nötige Ruhe für das eigene Wahrnehmen und Denken. Bei den Wegpunkten gibt es inhaltliche Impulse und die Möglichkeit sich über das Gedachte und Wahrgenommene auszutauschen.

Entdeckungsreise

In der Pfarre Breitenfeld etwa kann man „HOPE – ich lass‘ mich fallen“ eine interaktive Kunst- und Textilinstallation in Form einer überdimensionalen Hand von Ina Loitzl erleben. Die Textilinstallation wird im gesamten Juni zu allen Messen im Raum hängen – als übergroßes optisches Symbol für Urvertrauen, Schutz, Berührung, Kommunikation, Diversity, Geborgenheit, Hilfe und Zuversicht. In der Langen Nacht der Kirchen wird es zusätzlich von 19:15 bis 20:30 Uhr eine Führung und die Möglichkeit zur Handmassage geben.

Im Zeichen des Friedens

In der Ruprechtskirche im 1. Wiener Gemeindebezirk organisiert Pax Christi Wien und die Wiener Friedensbewegung in der Langen Nacht der Kirchen von 16:00 Uhr bis 3:00 Uhr früh eine lange Nacht des Friedens, des Mutes zu Waffenstillständen und Friedensverhandlungen. Eine gute Gelegenheit die Atmosphäre der ältesten Kirche Wiens zu erleben ist dabei auch das Taizé-Gebet von 22.30 bis 3.00 Uhr früh.

Ein ökumenisches Gebet zur Eröffnung

Nicht versäumen sollten Fans der Langen Nacht und alle, die es noch werden wollen auf alle Fälle auch die diesjährige Eröffnungsfeier in der Lutherischen Stadtkirche um 17:30 Uhr. Gemeinsam mit dem internationalen und interreligiösen Bildungsnetzwerk PILGRIM wird singend, betend und feiernd in mit einem ökumenischen Gebet in die Lange Nacht gestartet und die Frage gestellt, was Religionen zu einer nachhaltigen und zukunftsfähigen Welt beitragen können.
Das Ökumenische Eröffnungsgebet wird auch gestreamt. Der Stream startet um 17:30 Uhr. Der Link dazu finden Sie hier.

Mehr Informationen zum gesamten Programm der Langen Nacht der Kirchen

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Autor:
  • Zu sehen ist die Digitalredakteurin Cornelia Grotte
    Cornelia Grotte
  • Portraitfoto von Andrea Harringer
    Andrea Harringer
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