Kirche zum Verkauf angeboten
Hirschwang
Hinzu kommt, dass in den letzten Jahren immer weniger die Sonntagsgottesdienste mitgefeiert haben. Der Vermögensverwaltungsrat der Pfarre Edlach hat sich mit der Bitte um Unterstützung an die Erzdiözese Wien gewandt. „Außerdem sind die Menschen, die die Sonntagsmesse regelmäßig mitgefeiert haben, leider zu gebrechlich, um in die Kirche zu kommen, oder bereits verstorben“, berichtet Diakon Norbert Mang, der in der Pfarre Edlach tätig ist, auf der Internetseite der Erzdiözese Wien.
Kirche wird verkauft: Interessenten willkommen
„Eine Kirche außer Dienst zu stellen, ist immer mit großer Wehmut verbunden“, sagte dazu der Pressesprecher der Erzdiözese Wien, Michael Prüller. „Mit einer Kirche verbinden die Menschen am Ort nicht nur viele persönliche Erinnerungen – sie ist auch ein sichtbares Zeichen, dass Gott hier gegenwärtig ist. Die Kirche eines Dorfes zu schließen ist die letzte Wahl, wenn es wirklich nicht mehr anders geht, wie eben in Hirschwang, dessen Bevölkerung durch die Entindustrialisierung rapide zurückgegangen ist. Aber natürlich wird es weiterhin Seelsorge auch in Hirschwang geben, und die regelmäßigen Gottesdienste in Reichenau oder Edlach finden weniger als drei Kilometer von Hirschwang entfernt statt.“
Kosten für die Kirche: Rund 240.000 Euro
Um den Verkehrswert der Liegenschaft zu ermitteln, wurde ein Gutachten erstellt, das einen Verkehrswert von 240.000 Euro ergab. Die Pfarre freut sich über Interessenten, die die Örtlichkeit besichtigen und ein Anbot legen möchten. „Die Gebäude stehen nicht unter Denkmalschutz. Eine Nachnutzung der im Jahr 1960 geweihten Kirche als Sakralraum wäre natürlich schön. Generell darf sich die Nachnutzung der Liegenschaft nicht gegen die Grundsätze der katholischen Kirche richten. Ein Teil des erzielten Verkaufspreises wird für die dringend notwendige Sanierung der Kirche in Edlach verwendet werden“, betont Michael Prüller. Das Dorf Hirschwang hat in den letzten 30 Jahren einen massiven Wandel erlebt: Die Kartonfabrik und das Sägewerk sowie Geschäfte und Gasthäuser wurden zugesperrt. Früher lebten rund 1.800 Menschen in Hirschwang, heute sind es nur noch rund 300.
Infos:
Für Interessenten: 0676/668 91 67 oder pfarrverband.raxgebiet@katholischekirche.at