Eine Kirche auf Sendung

Raum³
Ausgabe Nr. 22
  • Wien und Niederösterreich
Autor:
Projektleiter Martin Sindelar bei der Eröffnung des Studios Raum3.
Projektleiter Martin Sindelar bei der Eröffnung des Studios Raum3. ©Erzdiözese Wien/Stephan Schönlaub

Der SONNTAG war im Studio von Raum³ in der Don-Bosco-Kirche in Wien-Neuerdberg zu Gast und hat Projektleiter Martin Sindelar zu dem neuen Projekt des Pastoralamts, der Pfarre Neuerdberg und der Salesianer Don Boscos interviewt.

Ich treffe Martin Sindelar im Foyer der Don-Bosco-Kirche in Wien-Neuerdberg. Sindelar ist Teamleiter hier und zeigt dem SONNTAG auf der Empore der Kirche den neuen Raum³ – eine Kirche im Studioformat. Ausgerüstet mit Kameras, Licht-Spots in allen Größen, einem großen Studio-Vorhang und einem Regieraum. Bevor die Empore zum Studio wurde, war sie ungenutzt und diente als Flohmarkt-Lager. Mit vereinten Kräften der Salesianer, der Pfarre und des Bereichs Bibel-Liturgie-Kirchenraum wurde ihr neues Leben eingehaucht. Die wunderschönen, großen Buntglasfenster der Empore erzeugen eine ganz eigene Stimmung und werfen ihr Licht auf den Studioboden. Blickt man durch den schweren Vorhang, bekommt man einen imposanten Blick in den hellen Kirchenraum. Ein Interview mit Martin Sindelar, dem Leiter des Bereichs Bibel-Liturgie-Kirchenraum.

Werbung

Raum³ als Lernort und Laboratorium

Was genau ist der Raum³?

MARTIN SINDELAR: Der Raum³ ist ein gemeinsamer Lernort und ein Laboratorium, wo wir vor allem mit jungen Menschen aus Anlass von Gottesdienstübertragungen, die wir hier für ORF III produzieren, lernen wollen – und zwar in drei Aspekten: Glaube, Gemeinschaft, Sendung. Wobei wir Sendung doppeldeutig meinen. Wir haben als Getaufte eine Sendung und bringen Kirche „auf Sendung“. Vielleicht haben sich auch schon viele Leser des SONNTAG gefragt: Woher kommen denn die Gottesdienstübertragungen jeden Sonntag und Feiertag, was steckt dahinter und wer trägt die Kosten für eine Produktion? Die Antwort in Wien heißt Raum³. In jeder dieser Fernseh-Produktionen wächst eine neue kleine Gemeinschaft, es gibt kein festes Produktionsteam. Wir bekommen bei jeder Übertragung Hilfe von Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren. In den letzten Jahren haben wir dafür ein Netzwerk aufgebaut, oder junge Menschen kommen einfach neu dazu. Wir haben immer einen Samstag lang vor einer Übertragung auf ORF III Zeit, aneinander und miteinander zu wachsen. Wir haben dabei keinen Anspruch, perfekt zu sein. Aber wir haben den Anspruch, drei Impulse zu setzen: Zu teilen, was uns trägt, unseren Glauben. Eine Gemeinschaft zu werden, hier und in der ganzen Kirche. Eine Sendung zu gestalten, die andere ermutigt, ihre Sendung als Christ zu leben. Deshalb ist auch die Kooperation mit „Giovannis Wohnzimmer“, dem Jugendzentrum der salesianischen Jugendbewegung, das nur zwei Stockwerke unter uns ist, wichtig.
 

„Eine Sendung zu gestalten, die andere ermutigt, ihre Sendung als Christ zu leben.“ 

Martin Sindelar

Umbauarbeiten für den Raum³

Was musste für das Studio umgebaut werden?

Begonnen hat alles mit dem Pfarrgemeinderat hier: Gottesdienstzeiten wurden verschoben und ein gemeinsamer Online-Kalender wurde ins Leben gerufen. Die salesianische Provinz hat in einen neuen Boden mit Heizung, in eine neue Elektrik und ein Schließsystem investiert. Die Erzdiözese Wien hat ihre professionelle Video-, Licht- und Tontechnik, die zuvor quer durch die Erzdiözese in Pfarren im Einsatz war, hier installiert. Hinzu kamen die Regiebox, die wir schon für die Pfarrkirche in Laa/Thaya entwickelt hatten, und der Studiovorhang, den wir auch brauchen werden, wenn wir mit anderen Videoformaten, zum Beispiel für YouTube, experimentieren möchten. Wenn man genauer schaut, führt das Gewimmel aus Kabeln zu zwei, drei Kameras mit Stativ, die von Kamerafrauen und -männern bedient werden können, und zu drei Kameras, die zentral in der Regiebox ferngesteuert werden. Für ein gutes, also freundliches Bild mit einer Kamera braucht es Licht: Dafür sind diese vier Meter hohen Stative für das Auflicht von vorn und kleinere Stative für das sogenannte Spitzlicht von hinten zuständig. Dann sehen wir hier die Mikrofone für einen Raumton und dort hinten die Funkantennen für weitere Mikrofone. Die Musiker, die nie fehlen dürfen, werden dann je nach Besetzung und Instrumenten immer neu mit den passenden Mikrofonen ausgestattet. Zudem finden hier ein Altar und ein Ambo Platz und alles, was wir für einen schönen Gottesdienst brauchen. Dazu gehören auch die Plätze von 20 bis 25 Mitfeiernden. Wer einmal in der Studiokirche mitfeiern möchte, kann sich gerne bei uns melden!
 

Wer kann denn aller bei euren Gottesdienstübertragungen mitgestalten?

Jeder! Man muss nicht viel mit Gottesdiensten zu tun gehabt haben, um mitmachen zu können. Wir sind ein junges, wechselndes Produktions-Team, im Durchschnitt unter 30 Jahren. 

©Raum³

Mitarbeiten bei Raum3:

Wenn auch Sie im jungen Team Raum3 mitarbeiten wollen, melden Sie sich bei Jonas Schwungfeld: 
gottesdienstuebertragung@edw.or.at  

 

Den Raum³ finden Sie auch auf Instagram!

Schlagwörter
Autor:
  • Cornelia Grotte
Werbung

Neueste Beiträge

| Termine
Highlights

Entdecken Sie spirituelle Höhepunkte in Wien und Niederösterreich. Stöbern Sie in unseren sorgfältig ausgewählten Terminen für kirchliche Highlights und lassen Sie sich inspirieren.

| Die Kirche und ich

Michael Prüller kommentiert die die Seligsprechung eines Amerikaners, Emil Kapaun, die noch Papst Franziskus aus dem Krankenbett vollzog.

| Heiter bis heilig
Anekdoten

Vor über 50 Jahren wurde Ludwig Schwarz vom damaligen Kardinal Franz König als Leiter des Spätberufenenseminars in Horn vorgeschlagen. Dieser hatte jedoch Bedenken, da die Teilnehmer alle älter als er waren.