Der unverstandene Papst

Ihnen gesagt
Ausgabe Nr. 40
  • Meinung
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Papst Franziskus fühlte sich, nach Kritik an seiner Aussage, missverstanden.
Papst Franziskus fühlte sich, nach Kritik an seiner Aussage, missverstanden. ©istock

Niemand will missverstanden werden, auch nicht der Papst. Chefredakteurin Sophie Lauringer schreibt über die neuste Aufregung um eine Aussage des Papstes.

Es gab wieder einmal einen Sturm im Wasserglas mit unserem Papst. Das passiert öfter, wenn Franziskus improvisiert.

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Der Papst über Frauen

So geschehen an der katholischen Universität Louvain (jene in der französischsprachigen Wallonie in Belgien) vergangene Woche. Es ging um ein katholisches Kern-Reizthema: die Frau und ihre Bedeutung. Und da passierte dem Papst der Sager: „Frau ist fruchtbares Empfangen, Sorge, lebendige Hingabe – deshalb ist die Frau wichtiger als der Mann.“ Dazu erklärte die Hochschule „ihr Unverständnis und ihre Nichtzustimmung“. 

Papst Franziskus fühlt sich unverstanden

Die Worte des Papstes über das Wesen der Frau seien eine zu einfache und festgelegte Position, von der sich die Universität distanziere. Der Papst selbst fühlt sich hingegen unverstanden, wie er danach in der „fliegenden Pressekonferenz“ sagte.

Missverständnisse aufgrund der Übersetzung?

Ich orte, wie so oft, Übersetzungsmissverständnisse. Der argentinische Papst formuliert auf Spanisch, dann folgt eine Übersetzung ins Italienische, danach ins Französische – da können schon sprachliche Nuancen auf der Strecke bleiben. Also besser genau hören und lesen, wie es ja jetzt wieder bei der Synode in Rom geübt wird. 

Der Papst und Feminismus

Wobei ich der Zusammenfassung des Papstes zur „Frauen-Frage“ zustimme: Ein übertriebener Feminismus funktioniert genau so wenig wie eine überzogene Betonung der Männlichkeit.
 

In eigener Sache

In der Mitte des SONNTAG ist Woche für Woche ein fixer Platz für die Schriftlesungen und einen zusätzlichen Kommentar. Ab diesem SONNTAG begleitet Sie in den kommenden Wochen mit Otto Friedrich einer der bekanntesten Religionsjournalisten Österreichs. Es freut mich, dass er sich in der verdienten Pension nach seiner Arbeit in der Redaktion der Wochenzeitung „Die Furche“ die Zeit nimmt, seine Gedanken auch in der Wiener Kirchenzeitung zu schreiben. 
 

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Autor:
  • Sophie Lauringer
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