Das Geheimnis für eine lange Ehe

Heidi und Peter Stari
Ausgabe Nr. 9
  • Soziales
Autor:
"Die Ehe ist wie ein Auto, das man zum Service bringt. Wenn ein Warnlämpchen leuchtet, ist es Zeit, zu schauen, was los ist." ©Emma Bauso
Heidi und Peter Stari
Die Überzeugung, dass Gott mit ihnen unterwegs ist, trägt Heidi und Peter Stari. ©privat

Entdecken Sie die Bedeutung offener Kommunikation und bewusster Entscheidungen für die Liebe in einer Ehe. Tauchen Sie ein in die inspirierende Geschichte des Paares Stari.

Als junges Ehepaar lernten Heidi und Peter Stari die katholische Erneuerungsbewegung „Marriage Encounter“ kennen. 

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Ehe und Partnerschaft sind eure Herzensthemen. War das schon am Beginn eurer Beziehung so?

Peter: Am Anfang unserer Ehe – wir haben gerade Haus gebaut – waren wir in einer schwierigen Phase. Einiges an Spannung und Streit prägte unseren Alltag. Da hat uns ein bekanntes Ehepaar zu einem Seminar von Marriage Encounter eingeladen, bei dem wir gelernt haben, auf uns zu schauen, auf unsere Beziehung und auf unsere Beziehung zu Gott. Seitdem beschäftigen wir uns mit dem Thema gelingende Partnerschaft, geben für andere Paare Kurse und sind in der Ehevorbereitung der Erzdiözese Wien aktiv. Wir merken: Uns zusammenzusetzen und Themen wie Macht, Besitz, Sexualität oder unsere Unterschiedlichkeit zu besprechen, tut uns gut.

Heidi: Und wir machen das vor allem deshalb, weil wir glauben, dass wir damit die Welt ein Stück verändern können. Gerade heute braucht es in unserer Welt so sehr die Liebe, auch die Liebe in einem Paar.

Was ist das Geheimnis einer gelungenen Ehe, die hält?

Heidi: Es ist notwendig, etwas für unsere Beziehung zu tun. Nicht erst, wenn es schwierig ist. Dabei hilft uns der Gedanke, dass Liebe eine Entscheidung ist, im Gegensatz zu Gefühlen, die einfach so kommen und gehen.

Peter: Wir sehen oft, dass eine Beziehung dann scheitert, wenn man nicht miteinander kommuniziert und wenn man nichts dafür tut. Die Ehe ist wie ein Auto, das man zum Service bringt. Wenn ein Warnlämpchen leuchtet, ist es Zeit, zu schauen, was los ist. 

Wie kann so ein leuchtendes Lämpchen in einer Ehe zum Beispiel aussehen?

Peter: Wenn ich müde von der Arbeit heimkomme, angespannt bin und mich gleich über etwas ärgere, das meine Frau zu mir sagt, ist das für mich ein Zeichen dafür, dass ich nicht gut auf mich achte. Da sollte ich was ändern.  

Man spricht oft von Gott als Drittem im Bunde. Erlebt ihr Gott so?

Peter: Als wir begonnen haben, unsere Beziehung zu vertiefen, mehr miteinander zu reden, habe ich gespürt: Gott ist da, er ist mit uns unterwegs.

Heidi: Wenn ich zum Beispiel bei unserer Arbeit mit Paaren in ein schwieriges Gespräch gehe, tue ich das mit dem Vertrauen, dass Gott dabei ist. ‚Lieber Gott‘, sage ich, ‚ich habe jetzt keine Worte. Du musst sie mir schenken.‘

Ihr investiert viel in eure Ehe. Heißt das, es läuft immer alles rund?

Heidi: Wir sind kein Vorzeigepaar und hatten auch unsere Höhen und Tiefen. Deshalb wissen wir ja auch, wie wichtig es ist, an einer guten Beziehung zu arbeiten.

Wenn es Konflikte in der Ehe gibt: Wie versöhnt ihr euch?

Peter: Heidi und ich sind da unterschiedlich. Ich bin meist der, der den ersten Schritt macht, weil es mich belastet, und das halte ich ganz schlecht aus.

Heidi: Und ich brauche etwas länger. Wir sehen an uns und anderen, dass man durch Konflikte durchgehen kann. Viele Paare gehen heute viel zu schnell auseinander.

Ihr seid über vier Jahrzehnte verheiratet. Was hält eure Ehe lebendig?

Peter: Bei Marriage Encounter haben wir gelernt, wie wichtig es ist, sich miteinander auszutauschen und sich auch immer wieder neue Impulse von außen zu holen.

Heidi: Aber nicht nur mit dem Partner. Ein Bekanntenkreis, in dem man Offenheit leben kann, ist sehr wertvoll. Und die Leute sind oft schneller bereit, in die Tiefe zu gehen, als man glaubt. 

Autor:
  • Sandra Lobnig
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