Landau zu Hochwasser: "Einander helfen!"

Hochwasser
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Caritas-Europa-Präsident, Michael Landau, rief angesichts des Hochwassers zu Zusammenhalt auf.
Caritas-Europa-Präsident, Michael Landau, rief angesichts des Hochwassers zu Zusammenhalt auf. ©Caritas/Ingo Pertramer
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Caritas-Europa-Präsident Michael Landau stand im Wiener Stephansdom dem Sonntagsgottesdienst vor und rief dabei zum gesellschaftlichen Zusammenhalt in dieser schwierigen Situation mit Hochwasser und Sturmschäden auf.

Caritas-Europa-Präsident Michael Landau hat allen Einsatzkräften und den vielen weiteren Freiwilligen für ihren unermüdlichen Einsatz im Hochwasser seinen tiefen Dank ausgesprochen. "Halten wir zusammen und vergessen wir die Schwächsten nicht", so Landau wörtlich. Gemeinsam werde man auch diese schwierige Situation meistern.

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Hochwasser: Klimakrise sei Realität

Die Klimakrise sei Realität, "auch hier bei uns, und noch viel mehr in anderen Teilen der Welt, auch in Europa", so Landau und weiter: "Und zumeist gilt - hier bei uns und weltweit - dass diejenigen unter dieser Krise am meisten leiden, die sie am wenigsten verursacht haben." Im Blick darauf rief Landau zu einem Umdenken und einem bewussteren Lebensstil auf.

Landau rief zur Wahl auf

Anlässlich der anstehenden Nationalratswahlen rief Landau zudem die Gläubigen auf: "Gehen Sie zur Wahl, wie immer Sie dann in Verantwortung vor ihrem Gewissen entscheiden." Es gehe letztlich "um die Welt, in der wir leben wollen: eine Welt, die auf Freiheit, Gerechtigkeit und Respekt gegenüber anderen basiert, die die gleiche Würde aller achtet, die nicht auf Isolation und Abgrenzung setzt, sondern auf Zusammenhalt und Mitverantwortung, auf Achtung der Schöpfung, nicht zuletzt im Blick auf kommende Generationen."

Landaus Appell zum Hochwasser

Dazu sei u.a. auch die Förderung von Bildung, Medienfreiheit und Menschenrechten unabdingbar, so Landau. Und er unterstrich, dass Demokratien vor allem auch von der Engagementbereitschaft der Bürgerinnen und Bürger leben würden. Deshalb sein Appell: "Bringen Sie sich ein, politisch im engeren und weiteren Sinn! Engagieren Sie sich! Denn eine Zuschauerdemokratie ist kein gutes, erstrebenswertes Ziel für Österreich und Europa." Es gelte zudem dankbar zu sein, "dass wir in einem schönen und sicheren Land leben dürfen, bei allem, was manchmal medial heftig, vielleicht sogar zu heftig diskutiert wird". Gerade jetzt zeige sich: "Wir haben ein funktionierendes Gemeinwesen."

Für eine "Kultur des Friedens"

Wer sich in der Welt umsieht, der wisse, "wir leben in Sicherheit und Frieden, und das ist alles andere als selbstverständlich". Landau zitierte den Vatikanvertreter bei den Vereinten Nationen, Erzbischof Gabriele Caccia: "Wahrheit, Gerechtigkeit, Nächstenliebe und Freiheit: diese vier Haltungen helfen dabei, eine Kultur des Friedens zu schaffen". Beim Streben nach einer "Kultur des Friedens" sei es unabdingbar, im Blick auf das Schlagwort "Wahrheit" die jedem Menschen innewohnende Würde anzuerkennen und bereits den Kindern diese zu vermitteln: "Ein Mensch ist ein Mensch, egal wo seine Wiege stand." Außerdem setze Frieden die Herstellung von Gerechtigkeit voraus. Daher sei es "unerlässlich, soziale und wirtschaftliche Gerechtigkeit zu fördern, indem man sich mit den Problemen von Armut, Hunger und Ungleichheit auseinandersetzt".

Bedeutung der Nächstenliebe bei Katastrophen und Hochwasser

Doch auch die Nächstenliebe spiele eine bedeutsame Rolle. Zwar seien die positiven Errungenschaften der Globalisierung unleugbar, doch müssten diese auch gleichmäßig verteilt werden, ohne einige Erdbewohner zu "Weltbürgern" zu machen, andere hingegen zu "Bürgern von nirgendwo", zitierte Landau abermals Erzbischof Caccia, Dies verdeutliche auch das Phänomen der Migration. Und zu guter Letzt sei Freiheit eine Grundvoraussetzung für die Entfaltung der menschlichen Person. Um eine Kultur des Friedens zu schaffen, sei es unerlässlich, "dass der Einzelne seine Religion oder seine Überzeugungen frei äußern, seine Wünsche verfolgen und an der Gesellschaft teilhaben kann".

All das sei nicht naiv, so der Caritas-Europa-Präsident, "denn natürlich geht es um das Recht sich zu verteildigen, wenn Sie etwa an die Ukraine denken, oder um den Schutz der Bevölkerung aus Nachbarländern". Aber er sei als Caritasverantwortlicher überzeugt, "unser Fokus als Kirche muss die Not sein, gerade auch das Lied der Kleinen, da wie dort; Und dann eben die konkrete Hilfe, das Gebet, aber auch das Werben um Frieden, der immer mehr ist, als die Abwesenheit von Krieg, auch wenn das Schweigen der Waffen wohl die erste Voraussetzung ist."

Dreifaches Gebet für die Kirche

Kirchlich werde der Herbst durch drei Ereignisse geprägt sein: Ersten durch den zweiten Teil der Bischofssynode zum Thema Synodalität im Oktober, "also die Erinnerung, dass wir als Kirche eine Weggemeinschaft bilden, und immer mehr werden sollen". Das zweite Thema werde die Vorbereitung für das Heilige Jahr 2025 sein und das dritte Thema werde wohl "der bevorstehende Übergang in unserer Diözese sein, da unser Kardinal mehr als einmal angekündigt hat, dass er davon ausgeht, dass spätestens nach seinem 80. Geburtstag im Jänner sein Rücktrittsgesuch - wie er sagt: endlich, wie ich und viele andere sagen: leider - angenommen wird." - Alle drei Vorgänge bräuchten das Gebet, so Landau.

(Red/KAP)

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