8. Jänner: Heiliger Severin

Der Winzer und Glaubensbote
Ausgabe Nr. 1
  • Heiligenschein
Autor:
Heiliger Severin
Bauernregel: Wenn es dem Severin gefällt, dann bringt er mit die große Kält’. ©Irene Unger

Wöchentliche Heilige, vorgestellt von Bernadette Spitzer.

Dass man Autorität sein kann, ohne Entscheidungsträger zu sein, zeigt uns Severin von Noricum. Er ist nach Florian der bekannteste römische Heilige auf österreichischem Boden. Noricum war eine römische Provinz, die in etwa das Gebiet Österreichs umfasste. Im 5. Jahrhundert hatte es Rom politisch aufgegeben, da es im Zuge der Völkerwanderung von den Germanen bedroht wurde.

Severin wurde um das Jahr 410 in Italien oder Nordafrika in eine adelige Familie mit politischem Hintergrund geboren. Er kam um 453 nach Noricum und half der Bevölkerung gegen die Germanen. Dabei war er kein Politiker, kein Offizier und kein Bischof, nicht einmal Priester, sondern vermutlich nur ein hoher Verwaltungsangestellter, der als Einsiedlermönch lebte. Ihn fragte man um Rat, auf ihn auf hörte man.

Severin rief die Menschen zu Buße, Gebet und Almosengeben auf, gründete Klöster, setzte sich für die Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung ein und organisierte Lebensmittel- und Kleiderlieferungen. Als militärische Verteidigungsversuche scheiterten, bemühte er sich, Teile der Bevölkerung zu evakuieren.

Severin starb am 8. Jänner 482 in dem von ihm gegründeten Kloster in Favianis, das beim heutigen Mautern bei Krems vermutet wird. Seine Gebeine wanderten mit seinem Konvent nach Italien und ruhen heute in der Pfarrkirche von Frattamaggiore in Kampanien.

Severin ist der zweite Landespatron von Oberösterreich.

Werbung
Buchcover Von Bischofsstab bis Besenstiel
©Wiener Dom-Verlag

Das Buch zum Podcast

Heilige, das sind beeindruckende Persönlichkeiten auf allen Kontinenten, in allen Jahrhunderten: Herrscher und Sklaven, Brave und Aufmüpfige, Geistliche und Laien. Diese bunte Schar porträtiert Autorin Bernadette Spitzer in kurzweilig-informativen Geschichten, wobei sie die Besonderheit der jeweiligen Persönlichkeit treffend hervorkehrt. Sie übersetzt die teils sperrigen Quellen in eine heutige Sprache und spart dabei nicht mit einem Augenzwinkern. Die tägliche Auswahl dieser „Vorbilder“ reicht von in der breiten Öffentlichkeit weniger bekannten, bis hin zu solchen, die erst vor kurzem heilig- oder seliggesprochen wurden. Aufgefrischt durch moderne Illustrationen und bemerkenswerte  Zitate wird das Buch zur täglichen Inspirationsquelle.

 

Bernadette Spitzer
Von Bischofsstab bis Besenstiel. Mit 365 Heiligen durchs Jahr.
Wiener Dom-Verlag.
ISBN: 978-3-85351-294-4

Erhältlich im Webshop des Wiener Dom-Verlags.

Schlagwörter
Autor:
  • Bernadette Spitzer

Heiliger der Woche: Severin von Noricum

0:00
0:00
Werbung

Neueste Beiträge

| Spiritualität
Himmel und Erde

Am 23. November erscheint es: Unser Weihnachtsmagazin 2025 mit dem Titel "Mehr Licht". Dieses Jahr steht unser "Himmel & Erde"-Magazin ganz im Zeichen des Ehrenamtes.

| Wien und Niederösterreich
Zum „Ordenstag“ in Wien

Sie sind eine der großen Ordensfamilien weltweit: die Benediktinerinnen und Benediktiner. Seit rund 1.500 Jahren orientieren sie sich an der Regel des heiligen Benedikt, des großen abendländischen Mönchsvaters. Jeremias Schröder, als Abtprimas der weltweit ranghöchste Benediktiner, im Gespräch.

| Weltkirche
Red Wednesday

Zwei Drittel der Menschheit leben in Ländern ohne vollständige Religionsfreiheit. Das zeigt die im Oktober 2025 veröffentlichte Studie von „Kirche in Not“. Die Organisationen „Kirche in Not“ und „Christen in Not“ berichten über die Gründe für die zunehmende Verfolgung von Christen.