Der Granatapfel: Besungen, begehrt und nützlich

Biblische Pflanzen
Ausgabe Nr. 34
  • Leben
Schon im Alten Testament ist der Granatapfel als eine der sieben Früchte des Heiligen Landes von großer Bedeutung. ©wikicommons.org, CC BY-SA 2.0/ Amnon

Der Granatapfel ist ein Symbol für Leben und Fruchtbarkeit, aber auch für Macht, Blut und Tod. In der christlichen Symbolsprache kann er für die Kirche als Gemeinschaft der Gläubigen stehen.

In kaum einem „Saftladen“ im wahrsten Sinn des Wortes fehlt der Granatapfel.. Sein hoher Vitamin-C-Gehalt macht ihn zum „Gesundmacher“. Die roten Kerne sind nicht nur dekorativ, sondern geben Speisen wie Salaten eine besondere Note. Schon in der Antike waren Granatäpfel für Seefahrer ein wichtiger Proviant. Sie sind bis zu sechs Monate haltbar und werden sogar noch aromatischer. Der Saft schützte außerdem vor Mangelkrankheiten wie Skorbut. Und auch in der Kosmetik ist die Wirkung des Granatapfels begehrt: Seine antioxidative Wirkung wirkt der Hautalterung entgegen.

Aber der Granatapfel ist nicht nur schön und nützlich, sondern er ist ein Symbol für Leben und Fruchtbarkeit, aber auch für Macht, Blut und Tod. In der christlichen Symbolsprache kann er für die Kirche als Gemeinschaft der Gläubigen stehen. Auf Matthias Grünewalds „Stuppacher Madonna“ beispielsweise spielt das Jesuskind mit einem Granatapfel. Er ist auch Symbol des Priesterstandes, weil er in seiner harten Schale reiche Frucht trägt.

Werbung

Ein Land mit Weizen und Gerste, mit Weinstock, Feigenbaum und Granatbaum, ein Land mit Ölbaum und Honig, ein Land, in dem du nicht armselig dein Brot essen musst, in dem es dir an nichts fehlt!

Dtn 8,8–9

Schon im Alten Testament ist der Granatapfel als eine der sieben Früchte des Heiligen Landes von großer Bedeutung. Eine besondere Huldigung erfährt die begehrte Frucht im Hohelied der Liebe: Die Braut ist wie ein Garten, in dem Granatbäume mit köstlichen Früchten reifen und die Wangen der Braut schimmern rötlich wie eine Scheibe des Granatapfels. Die Säulen Jachin und Boas, die vor dem Tempel König Salomos standen, wurden mit 200 Granatäpfeln aus Kupfer geschmückt. Am Saum des Gewandes der Hohepriester waren Granatäpfel aus violetter, roter und karmesinroter Wolle befestigt und dazwischen jeweils goldene Glöckchen aufgehängt.

Werbung

Neueste Beiträge

| Sonntag
Mariä Empfängnis, LESEJAHR C – 8. Dezember 2024

Wort zur ersten Lesung von Stefanie Hinterleitner

| Meinung
Meinung

Otto Neubauer (59) leitet die Akademie für Dialog und Evangelisation der katholischen Gemeinschaft Emmanuel und schreibt darüber, warum man sich täglich Zeit für Stille nehmen sollte.

| Kunst und Kultur
Highway to Heaven

Ein Theologe und ein Sozialwissenschaftler wagen den spannenden Versuch, spirituellen Botschaften in Rock- und Popsongs auf die Spur zu kommen.